Kirche

Mit dem Nachdenken über das Kirchenverständnis Dietrich Bonhoeffers die Reihe der biografischen und theologischen Spurensuche zu beschließen, ist alles andere als willkürlich. Auf »die Kirche« zielt inhaltlich vieles von dem, was in den vorangegangenen Kapiteln bereits genannt wurde und was uns nun wieder begegnet. Das ist auch deshalb schon keineswegs verwunderlich, weil das Thema »Kirche« Bonhoeffer zeitlebens beschäftigt hat. Biografisch mag das an dem Zwiespalt zwischen dem religiösen Erleben in seinem Elternhaus und dessen gleichzeitiger Kirchendistanz liegen. In welchem Verhältnis steht das häusliche Gebet bei Mahlzeiten und am Abend zum vergleichsweise geringen Kirchenbesuch, der sich im Hause Bonhoeffer hauptsächlich auf persönliche und kirchliche Feste beschränkte? Oder anders ausgedrückt: Wie kann die Gottesbeziehung einen gemeinschaftlichen Ausdruck finden? In theologischer Hinsicht korrespondiert mit der Ekklesiologie die Christologie, mit dem Nachdenken über die Anwesenheit Gottes in der Welt. So wie sich in Jesus Christus Gott und Welt begegnen, so stellt die Kirche für Bonhoeffer eine »Schnittstelle der Welt« dar, in der die Verkündigung des Willens Gottes konkret wird.


Immer wieder setzte sich Bonhoeffer mit ekklesiologischen Themen auseinander – persönlich und literarisch. Im persönlichen Erleben sind die Reise nach Rom (1924), die Begegnungen mit Farbigen in Amerika (1930/31) und die vielen ökumenischen Treffen in den 1930er Jahren zu nennen. Literarisch hat Bonhoeffer zuallererst in seiner Dissertation »Sanctorum Communio« (DBW 1) über die »Kirche« reflektiert. Weitere Hinweise finden sich in der »Nachfolge«, in der »Ethik«, in »Widerstand und Ergebung«. Die vielen Aufsätze und Briefe, in denen er sich zu kirchlichen Problemen äußerte, seien nur am Rande erwähnt. Schließlich ist es der Kirchenkampf, der Bonhoeffer dazu zwingt, seine ekklesiologischen Vorstellungen in der Praxis zu leben und zugleich sich an ihnen »abzuarbeiten«.


Prinzipiell ist für ihn die Spannung zwischen der Kirche in ihrer soziologischen Gestalt und der Kirche, die erst im Glauben Realität gewinnt, der Antrieb. »Sie muss in der Dialektik des »in der Welt« und des »aus der Welt« leben.«

Einführung in Bonhoeffers Ekklesiologie

  • Begegnungen mit der Ökumene (Rom – Amerika)
  • Leben und Denken in der ökumenischen Dimension
  • Stationen der Ekklesiologie#
  • Kirchenkampf und »Kirche für andere«

Didaktische Anmerkungen

Praxisbaustein Unterrichtsentwurf (Sek. I): Kirche in der Welt und für die Welt - Entwurf: Ken Bretschneider, Emanuel Mierich, Ellen Neumann (redaktionell überarbeitet)

  • Verlauf der 1. Stunde
  • Verlauf der 2. Stunde
  • Verlauf der 3. Stunde
  • Verlaufsplanungen

 

Wir danken herzlich Roland Biewald und Jens Beckmann, die uns Ihr Projekt aus dem „Bonhoeffer Werkbuch“ (erschienen im Gütersloher Verlagshaus, 2007) für diese Seite zur Verfügung gestellt haben.

Leben und Werk

Bonhoeffer heute

Forschung

ibg