Martin Boeckheler und Dietrich Bonhoeffer trafen sich in Bradford, Yorkshire, auf der Jahreskonferenz 27.-30.11.1933 der in Großbritannien tätigen deutschen Auslandspfarrer. Boeckheler kam von Hull, Bonhoeffer von London, wo er seit dem 17.10.1933 Pfarrer der Gemeinden St. Pauls und Sydenham war. Sie und vier andere Pfarrer (der fünfte war krankheitshalber abwesend) protestierten in einer Erklärung an die Reichskirchenregierung in Berlin gegen "Angriffe auf die Substanz evangelischen Glaubens". 

Am 5.11.1934 kamen die Kirchenvorsteher fast aller deutsch-evangelischen Gemeinden in England und ihre sieben Pfarrer in der Londoner Christuskirche zusammen; Boeckheler sprach das Eingangsgebet. 44 Teilnehmer aus neun Gemeinden stellten in einer Resolution fest, sie stünden innerlich auf dem Boden der Bekenntniskirche. Juristisch ratifiziert wurde ein Anschluss an die Bekennende Kirche (BK) allerdings nie. – Bonhoeffer erbat vom Kirchenvorstand ab 15.3.1935 sechs Monate Urlaub; Boeckheler übernahm am 1. April die Vertretung. In Gottesdiensten am 4. und 11.8.1935 verabschiedete Bonhoeffer sich endgültig von seinen Londoner Gemeinden, Boeckheler wurde Bonhoeffers Amtsnachfolger und setzte auch dessen Bemühungen um Hilfe für die meist jüdischen Emigranten aus Deutschland fort. – Am 23.9.1936 schickte Bonhoeffer der St. Pauls-Gemeinde einen Gruß zum fünfzigjährigen Kirchbaujubiläum und berichtete von der Situation der jungen Theologen, die er seit Juni 1935 im BK-Predigerseminar Finkenwalde ausbildete. Die Gemeinde sammelte eine Kollekte für Finkenwalde. Boeckheler am 22.12.1936: Ihr feines ernstes Glückwunschschreiben war uns eine große Freude. 

Anfang November 1938 trafen Bonhoeffers Zwillingsschwester Sabine und ihr jüdischer Mann Gerhard Leibholz in London ein. Boeckheler empfing sie auf der Victoria Station am Zug, fuhr sie im Auto nach Forest Hill, wo eine Pension ihr Zuhause werden sollte, und holte sie ins nahe Pfarrhaus zum Abendessen. Sabine kannte ihn schon aus Jugendtagen in Tübingen vom Rudern auf dem Neckar und von schönen Musikabenden in seinem Elternhaus in den Sommermonaten 1922 bei der Großmutter Julie Bonhoeffer, die mit der Böckheler-Familie befreundet war. – Im Advent 1938 dankte Bonhoeffer Boeckheler für alles, was Sie und Ihre Schwester so sehr freundlich für meine Geschwister tun, bitte helfen Sie ihnen in trüben Stunden.

Über Weihnachten 1938 trafen sich bei Verwandten in den Niederlanden die Eltern Bonhoeffer mit dem Ehepaar Leibholz, dem sie aus Berlin die Leibholz-Töchter Marianne und Christiane, zwölf und acht Jahre alt, brachten. – Mit der Schwester, dem Schwager und den Nichten konnte Bonhoeffer im Frühling 1939 (11.3.-17.4.) in London beisammen sein, die Matthäuspassion hören und Ostern feiern. Boeckheler lud die Familie Leibholz, in diesen Wochen mitsamt Dietrich Bonhoeffer, Sonntags oft zu Tisch. Im Pfarrhaus standen noch einige Möbel Dietrichs, heimatlich für Sabine. Dietrich saß dann gleich am Flügel und spielte. Boeckelers Schwester kochte zur Freude der Gäste schwäbisch.