Studium

1923 bestand Dietrich Bonhoeffer mit 17 Jahren das Abitur und begann sein Theologiestudium in Tübingen, wo er zeitweise bei seiner Großmutter wohnte.

Im Sommer 1924 reiste Dietrich mit seinem Bruder Klaus nach Rom. Beide Brüder waren durch Lektüre, Schule und Elternhaus mit dieser Stadt und ihrer Geschichte schon vertraut und entsprechend erwartungsvoll. Sie wurden nicht enttäuscht.

Dietrich schrieb in das Tagebuch, das er auf dieser Reise führte:

Als ich zum ersten Mal den Laokoon sah, durchfuhr mich tatsächlich ein Schrecken, er ist unglaublich.

Noch im Gefängnis in Tegel 20 Jahre später erinnert sich Bonhoeffer in einem Brief, geschrieben am 23. Januar 1944, an Eberhard Bethge, der in der Gegend von Rom Soldat war:

Wenn Du den Laokoon wiedersiehst, achte doch mal darauf, ob er (der Kopf des Vaters) nicht möglicherweise das Vorbild für spätere Christusbilder ist.

Sehr wichtig war für Dietrich in Rom vor allem die Begegnung mit der katholischen Kirche, die im damaligen Berlin ja nur eine geringe Rolle spielte. In seinem Tagebuch notierte er:

Palmsonntag … der erste Tag, an dem mir etwas Wirkliches vom Katholizismus aufging, nichts von Romantik, u.s.w., sondern ich fange, glaube ich, an, den Begriff Kirche zu verstehen.

Der Abschied von Rom fiel ihm dann nicht leicht.
Sein Tagebuch:

Als ich aber zum letzten Mal St. Peter sah, da wurde es mir etwas schmerzlich ums Herz und ich stieg schnell in die Elektrische und machte mich davon …

Nach der Italienreise kehrte Dietrich Bonhoeffer nach Hause zurück und setzte in Berlin sein Studium fort. Er war aber nicht nur mit den Aufgaben an der Universität beschäftigt, sondern nahm teil an allem, was Berlin zu bieten hatte: Konzerte, Theater, Museen. Daneben gab es zu Hause ein reges Leben mit den vielen Geschwistern und deren Freundinnen und Freunden. Ausflüge wurden unternommen, Feste veranstaltet, oft auch Tanzfeste. Die Mutter hatte immer gute Einfälle dafür, und man konnte noch später von ehemaligen Teilnehmern an diesen Festen voller Begeisterung erzählen hören.

Dietrich hatte den Vorschlag gemacht, die ersten schönen Frühlingstage im April mit einer Wanderung durch die Heide zu feiern. Im Ganzen waren wir ein sehr vergnügter Trupp. Wir blieben, wo es uns gefiel und orientierten uns am Nachmittag, wo das nächste Dorf sei. Dann wurden zwei zum Quartiermachen vorgeschickt; in irgendeinem Gasthaus, nie in Jugendherbergen.

Susanne Dreß (geb. Bonhoeffer)

Im Winter 1927/28 legte Dietrich sein Erstes Theologisches Examen ab und reichte seine Doktorarbeit ein: Sanctorum Communio, die 1930 dann veröffentlicht wurde.

Karl-Friedrich Bonhoeffer. Aufnahme aus dem Jahr 1922.Gerhard und Sabine LeibholzChristine Bonhoeffer und Hans von Dohnanyi als Verlobte 1922/23Rüdiger und Ursula SchleicherConfuxia der Verbindung <q>Igel</q> im Sommersemester 1923. Vorn sitzend links Wilhelm Dreier, links von D. Bonhoeffer Robert Held, rechts Theodor Pfizer, darüber rechts Arnulf Klett.Adolf SchlatterIn der libyschen Wüste (Aufnahme von D. Bonhoeffer)<q>Fünfzehn Fragen</q> und <q>Sechzehn Antworten</q>. Die Kontroverse zwischen Adolf von Harnack und Karl Barth (Auszüge).<q>Fünfzehn Fragen</q> und <q>Sechzehn Antworten</q>. Die Kontroverse zwischen Adolf von Harnack und Karl Barth (Auszüge).Reinhold SeebergDoktorarbeit <q>Sanctorum Communio</q>. Erstes Blatt des maschinenschriftlichen Manuskripts mit den Sichtvermerken der Professoren Arthur Titius und Reinhold Seeberg.Erstauflage der DoktorarbeitAnkündigung der öffentlichen Verteidigung der PromotionsthesenWeihnachten 1927

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