Dietrich Bonhoeffer: Illegale Theologenausbildung: Finkenwalde 1935-1937

Dietrich Bonhoeffer:

Illegale Theologenausbildung: Finkenwalde 1935-1937

Werkausgabe, Band 14

Herausgegeben von Otto Dudzus und Jürgen Henkys in Zusammenarbeit mit Sabine Bobert-Stützel, Dirk Schulz und Ilse Tödt

Dietrich Bonhoeffer Werkausgabe: Illegale Theologenausbildung: Finkenwalde 1935-1937

Gebunden mit Schutzumschlag, 1.269 Seiten, 13,0 x 20,5 cm, 1. Auflage 1996
ISBN: 978-3-579-01884-3

Erstmals wird in diesem Band Bonhoeffers Arbeit am Predigerseminar in Finkenwalde in ihren verschiedenen Facetten zusammenfassend dokumentiert. Der Leser kann anhand der zeitgenössischen Dokumente miterleben, wie er versuchte, den ihm anvertrauten junge "Illegalen" der Bekennenden Kirche sowohl theologische Urteilsfähigkeit als auch eine gelebte Form christlicher Praxis zu vermitteln.

I

Vom Frühjahr 1935 bis zum Herbst 1937 entstanden zuerst in Zingst, dann in Finkenwalde im Zusammenhang mit dem Predigerseminar der Bekennenden Kirche Briefe, Vorlesungen, Aufsätze und Vorträge, Bibelarbeiten und Predigten in einer fast unübersehbaren Fülle. Aber all dies hat eine einzige Mitte, die zu einer reichen Entfaltung kommt. Der Inhalt der ersten neutestamentlichen Vorlesung Dietrich Bonhoeffers vor dem Kreis der Predigtamtskandidaten, Nachfolge, deutet auf diese Mitte hin. Im Hören auf den Ruf, der aus falschen Bindungen löst und hineinführt in die Gemeinschaft des Leibes Jesu Christi, der Kirche, vollzog sich die Ausbildung der jungen Theologen in Finkenwalde.

Illegale Theologenausbildung

Die politischen Bedingungen, unter denen Bonhoeffer seine Arbeit tat - in den zweieinhalb Finkenwalder Jahren und nach der polizeilichen Versiegelung des Seminars 1937 in hinterpommerschen Sammelvikariaten bis zum endgültigen Auslaufen der Arbeit im März 1940 -, verwiesen die Theologenausbildung der Bekennenden Kirche in die Illegalität. Illegal war alles, was seit 1934 in Ernstnahme des Bekenntnisses von Barmen und der Beschlüsse der Dahlemer Synode über Einsetzung eines Notkirchenregiments in der Frage der Theologenausbildung unternommen wurde. Die Gründung einer Kirchlichen Hochschule für die Altpreußischen Kirchenprovinzen mit den beiden Abteilungen Berlin und Wuppertal-Elberfeld, im Sommer 1935 beschlossen, war ein Bruch bestehender Vereinbarungen; denn nach einem Vertrag der evangelischen Landeskirchen der AltpreußischenUnion mit dem Freistaat Preußen vom 11. Mai 1931 war festgelegt, daß ein Pfarrer nur dann angestellt werden könne, wenn er ein mindestens dreijähriges theologisches Studium an einer deutschen staatlichen Hochschule zurückgelegt hat. Beide Neugründungen wurden erwartungsgemäß am 1. November 1935, dem Tag der Eröffnung, polizeilich verboten, haben aber trotz Verbot die Ausbildung von Theologiestudenten in der Illegalität wahrgenommen.

Anders verlief der Weg in die Illegalität auf dem zweiten Gebiet der Theologenausbildung, dem der Vikare und Kandidaten in Predigerseminaren. Hier handelte es sich zunächst um einen innerkirchlichen Vorgang, um Protest gegen Machtwillen und Willkür der deutsch-christlichen Kirchenregierung. Aber weil hinter ihr der dezidierte Wille einer antikirchlichen und antichristlichen Staatsführung stand, konnte es nicht ausbleiben, daß der Widerstand der Bekennenden Kirche sich am Ende gegen staatliche Gesetze richten mußte. Dadurch erst wurde Theologenausbildung in Predigerseminaren illegal.

Pflichtmäßig zu besuchende Predigerseminare in der evangelischen Kirche Deutschlands waren eine relativ junge Einrichtung. Sie wurden geschaffen, um das Übergewicht einer rein wissenschaftlichen Theologenausbildung auf der Universität im Hinblick auf die Arbeit in der Gemeinde nach der praktisch-theologisch-seelsorgerlichen Seite zu ergänzen. In Preußen wurde der Besuch eines Predigerseminars erst 1928 zur Pflicht gemacht.

Predigerseminare waren bei den Kandidaten zumeist unbeliebt und wurden weder nach der theologisch-wissenschaftlichen noch nach der praktischen Seite als Vorbereitung auf künftigen Dienst als hilfreich empfunden. So schien es kein Verlust, als Ludwig Müller am 14. März 1934 in seiner Eigenschaft als Leiter der Kirche der Altpreußischen Union vorübergehend die Seminare stillegen ließ, mit Ausnahme des altrenommierten Seminars in Wittenberg und des Domkandidatenstiftes in Berlin. Künftig sollten junge Theologen mit allen Schichten der Bevölkerung in Berührung kommen. Der Dienst in der SA und das Arbeitslager sollen auch für sie zur allgemeinverbindlichen Erziehungsform werden.

In den zwei Seminaren Soest in Westfalen und Klein-Neuhof in Ostpreußen sollte dieses Modell erprobt werden. An beiden Stellen scheiterte es. Von den 24 Vikaren in Soest erklärten 17, daß sie zu einer deutsch-christlichen Ausbildung keinerlei Neigung verspürten. Nach fünf Wochen mußte der Kurs vorzeitig abgebrochen werden. Nicht viel anders erging es dem ostpreußischen Versuch. Im Rheinland versuchte die Kirchenregierung in einem neuen Anlauf, Bezirksseminare einzurichten, die zumeist von deutsch-christlichen Superintendenten geleitet wurden; der Besuch war Pflicht. Von der großen Mehrzahl der Kandidaten wurde die Teilnahme verweigert, obwohl an ihr die Zulassung zum Zweiten Examen hing. Böser noch war die Vorlage eines Reverses, mit dessen Unterschrift man sich zu unbedingtem Gehorsam gegen den Reichsbischof und gegen alle untergeordneten Behörden zu verpflichten hatte. Verweigerung der Unterschrift bedeutete sofortige Entlassung aus kirchlichem Dienst. Das wurde nicht nur angedroht, sondern in vielen Fällen praktiziert. Die Kandidaten indes wußten sich bei ihrem Widerstand nicht allein gelassen. Die Zweite Freie Evangelische Synode im Rheinland und in Westfalen hatte bereits am 29. April 1934 erklärt:

Die heranwachsende Theologengeneration kann in überwiegender Zahl dem Kirchenregiment nicht gehorchen. Ihr gewissensmäßiges Handeln wird durch die Forderung einer Erklärung gefährdet, die sie nicht abgeben können und dürfen.

Die Kandidaten unterstellten sich der geistlichen Leitung der Bruderräte, und diese gaben ihnen die Zusicherung, für ihre weitere Ausbildung zu sorgen. Im Lauf des Sommers und Frühherbstes 1934 wurden zunächst in den Kirchengebieten Rheinland und Westfalen, wenig später in Berlin-Brandenburg theologischePrüfungsämter eingerichtet und Examina abgehalten, und ab November 1934 wurden die ersten Vikare und Hilfsprediger durch die Ausbildungsämter in Gemeinden entsandt, auch die von deutsch-christlichen Behörden aus kirchlichem Dienst entlassenen.

Für den Abschluß theologischer Ausbildung durch die Bekennende Kirche wurde die Einrichtung eigener Predigerseminare notwendig. Gerade diese Seminare sollten schon nach kurzer Zeit eine ungeahnte Bedeutung bekommen. Sie konnten trotz mancher Schwierigkeiten relativ ungestört bis zum Sommer 1937 ein volles theologisches Pensum leisten. Keine andere Institution der Bekennenden Kirche dürfte so tief in die Gestalt kirchlichen Lebens eingewirkt haben. Zwischen Kirchenleitung, Pfarrern, Kandidaten, Presbyterien und Gemeinden wuchs ein Vertrauen, das Kirche zu einer großen Bruderschaft werden ließ und das Leben in ihr zu einer dankbar erfahrenen Freude.

Den Anfang der fünf Seminare der Bekennenden Kirche der Altpreußischen Union machte Wuppertal-Elberfeld unter Pfarrer D. Hermann Hesse. Bereits im Herbst 1934 begann mit 15 Kandidaten aus den verschiedensten Kirchenprovinzen der Altpreußischen Union die Arbeit, nicht nur für Kandidaten reformierter Provenienz. Im Seminar Naumburg am Queis erklärten zu Beginn des Winterkurses 1934 die Kandidaten in der Mehrzahl sich als der Bekennenden Kirche zugehörig. Daraufhin unterstellte der Leiter Dr. Gerhard Gloege sich und das Seminar bruderrätlicher Leitung. Zum Leiter des neugegründeten Predigerseminars Bielefeld-Sieker wurde Dr. Otto Schmitz bestellt, der kurz zuvor wegen seiner Zugehörigkeit zur Bekennenden Kirche aus seinem Amt als Professor an der Theologischen Fakultät Münster vorzeitig in den Ruhestand versetzt war. Die Arbeit des Seminars begann November 1934. Das Predigerseminar in Zingst, später Finkenwalde, mit Dietrich Bonhoeffer als Direktor, nahm im Frühjahr 1935 die Arbeit auf. Den Abschluß bildete das Seminar unter der Leitung von Lic. Hans Joachim Iwand, dem 1935 die venia legendi als Privatdozent an der Theologischen Fakultät Königsberg entzogen worden war, in Bloestau in Ostpreußen. Der erste Seminarkurs dort begann Mitte Oktober 1935.

1935 wurde einerseits zu dem Jahr, in dem der organisatorische Ausbau der Bekennenden Kirche seinen Höhepunkt erreichte. ... Andererseits wurde aber im Jahr 1935 auch die gesetzliche Grundlage geschaffen, von der aus die innere und äußere Zerstörung der jungen Bekennenden Kirche gelang.

Mit der Gesetzgebung des Jahres 1935 brachte der nationalsozialistische Staat die Deutsche Evangelische Kirche unter seine Verfügungsgewalt. Kirchliche Verwaltungen wurden zu bloßen Werkzeugen staatlicher Kirchenpolitik. Für das Schicksal der Predigerseminare war das am 24. September 1935 erlassene Gesetz zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche entscheidend, dessen einziger Paragraph lautete:

Der Reichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten wird zur Wiederherstellung geordneter Zustände in der Deutschen Evangelischen Kirche und in den evangelischen Landeskirchen ermächtigt, Verordnungen mit rechtsverbindlicher Kraft zu erlassen. Die Verordnungen werden im Reichsgesetzblatt verkündet.

Die Fünfte Durchführungsverordnung dieses Gesetzes vom 2. Dezember 1935 erklärte alle kirchenregimentlichen und kirchenbehördlichen Befugnisse der Bekennenden Kirche für nichtig. Ausdrücklich verboten wurden Besetzung von Pfarrstellen, Prüfung und Ordination von Kandidaten, Kanzelabkündigungen, Ausschreibung und Einsammlung von Kollekten. Ohne Zweifel fielen Einrichtung und Unterhalt von Predigerseminaren durch den Altpreußischen Bruderrat unter dieses Verbot. Von nun an waren die Predigtamtskandidaten der Bekennenden Kirche durch ihre bloße Existenz rechtsbrüchig gegenüber staatlichen Gesetzen. Für die traditionell staatsverbundene evangelische Kirche und ihre Pfarrer war das ein zutiefst befremdlicher Gedanke. Damals blendeten die innen- und außenpolitischen Erfolge Hitlers noch viele, auch in der evangelischen Kirche. Im Umgang mit der eigenen Illegalität an einem zentralen Punkt mußte sich der Blick schärfen für Recht und Unrecht staatlicher Gesetze und Verordnungen überhaupt.

Überraschend war, daß die Seminare auch nach Veröffentlichung der Durchführungsverordnung vom 2. Dezember 1935 bis zum staatspolizeilichen Verbot vom 29. August 1937 fast zwei Jahre lang ihre Arbeit tun konnten. Unbemerkt und unbeobachtet blieben sie in dieser Zeit ganz gewiß nicht. Illegale Ausbildung ging auch nach der polizeilichen Versiegelung der Gebäude in der getarnten Form von Sammelvikariaten bis in den Krieg hinein weiter. Ihr endgültiges Aus fand sie erst im Mai 1941 mit der Verhaftung des gesamten Prüfungsausschusses des Altpreußischen Bruderrates; 23 seiner Mitglieder wurden in einem spektakulären Prozeß kurz vor Weihnachten 1941 verurteilt.

Die Orte: Zingst und Finkenwalde

Einen besseren Ort für den Beginn der Arbeit im neugegründeten Seminar hätte man nicht finden können als Zingst an der Ostsee. Bis zum letzten Augenblick war der Ort des Anfangs ungewiß. Monate hindurch hatte man quer durch Deutschland nach einem geeigneten Haus gesucht. Zuletzt war ein leerstehendes Gebäude der Rheinischen Kirche in Düsseldorf im Gespräch. Ein Glück, daß die Juristen der Bekennenden Kirche abrieten: hier könnte man jederzeit wieder an die Luft gesetzt werden. Abgesehen davon wäre ein Haus mitten in der Großstadt wohl kaum eine gute Voraussetzung für einen so völligen Neubeginn gewesen. Dazu war ein Provisorium nötig - und was für eines bot der Zingsthof, das Freizeitenheim der Rheinischen Schülerbibelkreise!

Es fehlte zwar aller Komfort, auch die notwendigen Einrichtungen und Hilfsmittel wie zum Beispiel eine Bibliothek, aber dafür hatte man das Meer direkt vor der Haustür mit der ständigen Einladung, sich in den Dünen und im zunächst, Ende April, noch eiskalten Wasser zu tummeln. Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Eine ideale Gelegenheit für angehende Pastoren, alle Steifheit abzulegen und sich entspannt aneinander zu gewöhnen. Und dazu dieser Lehrer! Die meisten Kandidaten, abgesehen von denen, die in Berlin seine Vorlesungen gehört hatten, kannten Bonhoeffer kaum dem Namen nach. Aber manchem taten sich hier neue theologische Welten auf. So wie Bonhoeffer Theologie zu vermitteln verstand, hatten viele es im Universitätsstudium nicht kennen gelernt. Beides scheint zusammengewirkt zu haben: das Erlebnis von Zingst mit allem, was es an Lebensfreude zu bieten hatte, und das Beeindrucktsein von der theologischen Leidenschaft dieses Lehrers. Nur ungern nahm man nach sechs Wochen Abschied vom Provisorium Zingst. Mit Beginn der Badesaison Mitte Juni 1935 stand der Zingsthof nicht mehr zur Verfügung. Was würde nun an seine Stelle treten?

Wiederum war es ein Glücksfall, daß sich ein geräumiges leerstehendes Haus im Landstädtchen Finkenwalde bei Stettin fand. Ehemals war es ein Gutshaus der Familie von Katte. Später diente es, um eine Turnhalle erweitert, als privates Pädagogium. Wie alle Privatschulen wurde es zu Beginn des Dritten Reiches aufgelöst. Der Vortrupp des Seminars fand das Haus in schlimmem Zustand. Für das Seminar erwies es sich als ein Gewinn, die Stätte künftiger Arbeit aus primitivsten Anfängen selbst aufzubauen. Bittbriefe wurden geschrieben, um zur nötigsten Einrichtung zu kommen. Eine wahre Flut von Spenden durch Gemeinden und Einzelpersonen bewirkte die von Winfried Maechler in Reime gefaßte Bescheidene Bitte der Kandidaten des neuen Predigerseminars (I/4). Hier begann es, daß Gemeinden, Kirchenkreise und Kirchenprovinzen neben vielen, zum Teil vermögenden Persönlichkeiten Arbeit und Schicksal des Finkenwalder Seminars zu ihrer eigenen Sache machten. Das hat die Geschichte und den Geist des Seminars mit geprägt.

Finkenwalde war auch in landschaftlicher Hinsicht eine gute Wahl. Unmittelbar vor dem Haus begann die Buchheide, mehrere mit reichem Buchenbestand bewaldete Höhenzüge. Auf der anderen Seite dehnte sich ein weites Gebiet der wasserreichen Oderarme. Durch Wandern und Wassersport wurde von beiden Möglichkeiten fleißig Gebrauch gemacht. Zum großen Stettiner Haff war es auch nicht weit. Als die Arbeit des Finkenwalder Seminars schon bekannt geworden war, fragte der Leiter der Bruderschaften junger Theologen aus ganz Deutschland, Hans Thimme, bei Bonhoeffer am 30. August 1935 an, ob eine geplante Tagung der Obleute in Finkenwalde stattfinden könne. Man möchte gern dort über Bruderschaft sprechen, wo Bruderschaft lebt (1/22). Bonhoeffer war gern bereit, hier Gastgeber zu sein. Aber auf die geistliche Begründung der Anfrage reagierte er bezeichnenderweise weltlich (1/23): Die Umgebung des Seminars ist schöner Laubwald und Wasser mit Boot.

Der Lehrer

Bonhoeffer war gut vorbereitet, als der Bruderrat der Altpreußischen Union am 5. Juli 1934 beschloß, ihn mit der Leitung eines Predigerseminars zu beauftragen. Das Protokoll vermerkt: Bonhöfer [sic] kann am 1. Januar als Direktor des Berlin-Brandenburger Seminars eintreten. Eine souveräne Beherrschung möglichst vieler theologischer Disziplinen, die Gabe zur Wissensvermittlung und nicht zuletzt eine gute Menschenkenntnis waren zu diesem Dienst nötig. In diesem allem hatte Bonhoeffer sich in den Jahren seiner Berliner Dozententätigkeit 1931-1933 genügend ausgewiesen.

Die Thematik seiner Vorlesungen in Berlin war breit gestreut, angefangen von einer Geschichte der Systematischen Theologie im 20. Jahrhundert über den neuen ekklesiologischen Versuch Das Wesen der Kirche und eine Auslegung von Genesis 1-3 bis zu einer Christologie, um nur die wichtigsten zu nennen, und das Echo auf alle Vorlesungen war beachtlich. Aber ihn beunruhigte in dieser Zeit das Defizit theologischer Ausbildung im Universitätsbetrieb, das er in Finkenwalde im Brief an Karl Barth am 19. September 1936 (I/119) so formulierte: Junge Theologen würden in der Ausbildung bei den entscheidenden Fragen, nämlich wie lerne ich beten? wie lerne ich die Schrift lesen?, allein gelassen. So gut er konnte, suchte er bereits in Berlin diesem Defizit abzuhelfen in persönlichen Gesprächen, in regelmäßigen Ausspracheabenden im großzügigen elterlichen Haus, vor allem durch Wochenendfreizeiten mit den Studenten in einer Jugendherberge im mecklenburgischen Prebelow, oder noch besser in einer eigens für solche Zwecke, vor allem für Freizeiten mit seiner Konfirmandengruppe 1932, mit finanzieller Hilfe seiner Eltern installierten Baracke am See von Biesenthal. Dort sprach er mit den Studenten über Gebet und Nachfolge Christi, übergeordnete Meditation anhand biblischer Texte, auch bereits über die Notwendigkeit gemeinsamen Lebens in der Theologenausbildung. Das alles war wie eine Vorahnung der späteren Realisierung in Finkenwalde.

Durch die eineinhalb Jahre im Londoner Pfarramt 1933-1935 war eine weitere wichtige Voraussetzung erfüllt: Wer Prediger des Evangeliums und Seelsorger der Gemeinde ausbilden will, muß sich selber einmal dieser Aufgabe gestellt haben. Wie für alle Dinge in seinem Leben stand Bonhoeffer auch hierfür nur wenig Zeit zur Verfügung, die er aber voll ausgeschöpft hat. Dazu half ihm seine Fähigkeit, sich auf andere einzulassen, seine Selbstlosigkeit und vor allem das tiefe, am Evangelium gewonnene Wissen um das, dessen der Mensch bedarf.

In London erkannte Bonhoeffer sehr bald die überragende Bedeutung der Ökumene für die im Entstehen begriffene Bekennende Kirche. Den Ökumenikern, besonders dem Bischof von Chichester George Bell, war er ein zuverlässiger Informant über die Situation der Kirche in Deutschland. Er verstand deutlich zu machen, daß es im Kampf der Bekennenden Kirche nicht um periphere theologische Auseinandersetzungen mit den Deutschen Christen ging, sondern daß dahinter der totale, alles beherrschende Machtwille des Nationalsozialismus stand, der letztendlich die Vernichtung christlichen Glaubens und Lebens zum Ziel hatte, und das nicht nur in Deutschland. Zu dieser Überzeugung kam Bell und kamen andere führende Männer der Ökumene auch dank Bonhoeffers Wirken. Als Präsident des Ökumenischen Rates für Praktisches Christentum (Life and Work) richtete George Bell am 10. Mai 1934, am Himmelfahrtstag, eine Botschaft an alle Mitgliedskirchen, die die Einführung des Führerprinzips, des Gewaltregiments und der Rassendiskriminierung, wie sie in der deutschen Reichskirche unter Ludwig Müller geschah, als unvereinbar mit christlichen Grundsätzen herausstellte.

Es ist ganz wesentlich Bonhoeffer zu verdanken, daß die Konferenz auf der dänischen Nordseeinsel Fanø im August 1934 eine Resolution beschloß, mit der sich sowohl der Ökumenische Rat für Praktisches Christentum als auch der Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen unter seinem Präsidenten Bischof Ammundsen eindeutig für die Bekennende Kirche und genauso eindeutig gegen die deutsche Reichskirche aussprachen. Am 4. August 1936 schrieb Bischof Bell an den Herausgeber der Times, die Kirchen außerhalb Deutschlands seien der Überzeugung, daß im deutschen Kirchenkampf fundamentale christliche Werte auf dem Spiel stehen. ... Ein Schlag gegen die Bekenntnisbewegung wäre ein Schlag gegen die Christenheit. Bonhoeffer war willens, seine ökumenischen Beziehungen voll in die kommende Arbeit des von ihm zu leitenden Seminars einzubringen. Sie sollte in ökumenischer Offenheit und Weite geschehen. Deswegen plante er von vornherein, in jedem Kurs mehrere Kandidaten ausländischer Kirchen dabei zu haben. Daß es dazu nicht kam, lag an den Zeitverhältnissen. Unter den Bedingungen der Illegalität ausländische junge Theologen nach Deutschland einzuladen war schwierig.

Ehe Bonhoeffer die neue Aufgabe, wie er sie sich im Grunde immer gewünscht hatte, übernahm, besuchte er im März 1935 durch Vermittlung des Bischofs von Chichester die hochkirchlichen Kommunitäten in Mirfield und Kelham sowie einige freikirchliche Colleges, um sich über Erfahrungen mit gemeinsamem Leben und über englische Methoden der Theologenausbildung so umfassend wie möglich zu informieren. In Zingst und Finkenwalde erwartete ihn dann die Arbeit fast einer ganzen theologischen Fakultät.

Die Kandidaten

Wer als Kandidat nach Finkenwalde kam, hatte eine folgenschwere Entscheidung hinter sich. Der Besuch eines Predigerseminars der Bekennenden Kirche bedeutete auf unabsehbare Zeit den Verzicht auf ein öffentliches Pfarramt mit garantiertem Monatsgehalt, Pfarrhaus und allen dazu gehörenden Privilegien. Diese Entscheidung ging gegen das eigene Sicherheitsdenken und manchmal auch gegen Unverständnis und Widerstand der Familie, die sich die berufliche Zukunft des Kandidaten anders vorgestellt hatte.

Fast jeder hatte in seiner Vikariatszeit Erfahrungen mit Bespitzelung in Gottesdiensten, Bibelstunden und Konfirmandenunterricht, mit Denunziationen und polizeilichen Verhören gemacht. Manche hatten für kürzere oder längere Zeit im Gefängnis gesessen oder waren mit Gewalt aus der ihnen vom Bruderrat zugewiesenen Arbeit entfernt worden. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Seminarzeit. Es erwies sich als Gewinn, daß diese Ausbildungsinstitution von den Kandidaten als ihre ureigenste Sache angesehen wurde. Sie hatten sich der regimetreuen Reglementierung durch Ludwig Müller im Frühjahr 1934 widersetzt, sich der geistlichen Leitung des Bruderrates unterstellt und damit zur Einrichtung von Predigerseminaren der Bekennenden Kirche gedrängt. Aus dem Stiefkind wurde ein Lieblingskind der Kirche. Die neuen Seminare konnten sich vorübergehend zu unvergleichlichen Kraftzentren kirchlicher Theologie entwickeln.

Aus Schülern wurden in Finkenwalde Mitarbeiter. Bonhoeffer verstand es, vorhandene Bereitschaft zur Mitverantwortung zu nutzen und gegebenenfalls noch nicht vorhandene zu wecken. Das begann bei kleinen alltäglichen Diensten im Haus und wuchs sich zu großen Diensten aus. Beispielhaft für letzteres wurde das Bruderhaus. Am 27. Mai 1935, kaum vier Wochen nach Seminarbeginn, schrieb Gerhard Vibrans an seine Schwester: ... unser Lic. Bonhoeffer [hat] tatsächlich den Plan eines Bruderhauses einer Anzahl junger Leute, die ohne jede andere Bindung (Ehe, Familie) restlos für den Einsatz bereitstehen, wo sie nötig sind.

Ohne daß Bonhoeffer viel darüber redete oder gar drängte, war im Laufe des ersten Kurses bei den sechs Kandidaten Eberhard Bethge, Joachim Kanitz, Horst Lekszas, Winfried Maechler, Fritz Onnasch und Albrecht Schönherr die Bereitschaft gewachsen, für solchen Dienst zur Verfügung zu stehen. Am 6. September 1935 stellte Bonhoeffer beim Rat der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Unionden Antrag auf Einrichtung eines Bruderhauses im Predigerseminar Finkenwalde (I/24).

Unter den vielfachen Begründungen für zumeist nach außen gerichteten Dienst nennt er auch das dringende Interesse des Seminars selbst. Es bedürfe eines Stammes von Brüdern, der die innere Kontinuität der gefundenen Bruderschaft wahrt. Die Kraft des Leiters und des Studieninspektors reiche dazu nicht aus. Die neu eintretenden Kandidaten müßten sich von einer bereits bestehenden Bruderschaft aufgenommen wissen, und mit den das Seminar verlassenden Brüdern müsse der Kontakt gewahrt bleiben durch regelmäßige Rundbriefe, Berichte, Predigtmeditationen und Freizeiten. Was Bonhoeffer hier dem Rat schrieb, blieb kein bloßes Programm, sondern sollte bald Verwirklichung finden. Auch an Diensten nach außen sollte es nicht fehlen. Aus dem Brief an Propst Wolfgang Staemmler vom 27. Juni 1936 (I/88), als in der schwer bedrängten provinz-sächsischen Gemeinde Helbra die Vertretung des dortigen Pfarrers übernommen werden mußte, geht hervor, welchen Umfang Eberhard Bethges Tätigkeit in Finkenwalde inzwischen angenommen hatte. Ähnliches trifft auf die Dienste aller Bruderhausmitglieder zu.

Das Beispiel des Bruderhauses wirkte ansteckend. Je zahlreicher die Aufgaben des Seminars wurden, desto mehr wurden auch die Kandidaten in Mitarbeit und Mitverantwortung hineingezogen, zum Beispiel beim örtlichen Gemeindeaufbau. Am 27. Dezember 1935 war der Provinzialkirchenausschuß für Pommern installiert worden. Daraufhin wurde für den 12. Januar 1936 in der Notkirche des Seminars ein Bekenntnisgottesdienst angesetzt. Viele Gemeindeglieder aus Finkenwalde und darüber hinaus waren dazu eingeladen. Inmitten der Verwirrung, wie die Bekennende Kirche in Finkenwalde, Stettin, Pommern und insgesamt sich zu den vom Staat als Kirchenleitung gewollten Ausschüssen stellen sollte, hielt Bonhoeffer eine Predigt über den Mauerbau in Jerusalem nach Texten aus Esra und Nehemia. Hier fand er biblische Bestätigung für die Ablehnung der Kirchenausschüsse. Nach dem Gottesdienst blieb die Gemeinde zusammen und konstituierte sich mit Wahl eines Bruderrates als Bekenntnisgemeinde. Bei deren Aufbau halfen die Kandidaten in der Folgezeit durch regelmäßigen Besuchsdienst. Jeder bekam eine Liste von Namen, und im Stundenplan des Seminars war der Freitagnachmittag als Besuchszeit aufgeführt. Bei den Besuchen ließ man sich neue Namen nennen. Auf diese Weise wuchs nicht nur die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer, es entstand auch ein regelmäßiger und gut besuchter Kindergottesdienst.

Mit der Verantwortung für die Finkenwalder Gemeinde hatte es nicht sein Bewenden. Seit Beginn des zweiten Kurses November 1935 stellten die Kandidaten sich für den Dienst in den Stettiner Bekenntnisgemeinden zur Verfügung mit Bibelstunden, Berichten und Aussprachen über die aktuelle kirchliche Situation. Sie konnten dabei nicht genug staunen über Aufgeschlossenheit und Urteilskraft, die bei Nichttheologen oft entwickelter waren als bei vielen Pfarrern. Diese Arbeit wurde vertieft zu einer regelrechten Freundschaft unseres Seminars mit den Stettiner Gemeinden. Sie hat sich in Aussprachen mit den Leitern der Bekenntnisgemeinden angebahnt und am letzten Sonntag in einem Besuch von 120-130 Mitgliedern der Bekennenden Kirche aus Stettin offen kundgetan.

Eine entscheidende Ausweitung erfuhr die Mitarbeit der Kandidaten durch die Volksmissionsfahrten. Finkenwalder Volksmission hatte ihr Spezifikum darin, ohne Anbiederung an den Zeitgeist und seine angeblichen Erfordernisse das Evangelium in konzentrierter Weise, mehr als in den sonntäglichen Gottesdiensten üblich und möglich, zu Gehör zu bringen. Dem diente ebenso die Form wie der Inhalt. In der Form wollte man weg von der Ein-Mann-Veranstaltung. Im Antrag auf Errichtung des Bruderhauses hatte Bonhoeffer geschrieben, auch in der tatsächlichen Ausrichtung der Verkündigung bedürfe der junge Pfarrer der brüderlichen Hilfe und Gemeinschaft (I/24). Hiermit konnten die Kandidaten nun ihre Erfahrungen machen.

Zu je vier Mann waren sie eine Woche lang in der gleichen Gemeinde. In den Gottesdiensten an vier Abenden der Woche hatte jeder zehn Minuten zu predigen mit je eigenem Schriftwort; durch sorgfältige Abstimmung aufeinander bildete das Ganze eine Einheit. Die Verkündigung war nicht in eine ausführliche Liturgie eingebettet, deren Sinn und Schönheit ohnehin nur Eingeweihte hätten verstehen und mitvollziehen können. Es sollten ja Entfremdete gewonnen und Unsichere gestärkt werden. Dazu reichten passende Liedverse zwischen den Predigten, zu Beginn des Gottesdienstes ein Lied und kurzes Gebet und zum Schluß eine Fürbitte, in der Nöte des einzelnen und der Kirche aufgenommen waren, mit gemeinsamem Vaterunser. Diese Form fand überall Zustimmung. Man freute sich der sichtbar und hörbar werdenden Übereinstimmung und Gemeinschaft. Der Vorbereitung des Abends diente der ganze vorausgehende Tag mit der gemeinsamen Andacht der vier Brüder, mit Besuchen in den Häusern am Vormittag - im Lauf der Woche wurden alle Häuser und Familien besucht -, mit Kinderstunden am Nachmittag und Zusammenkünften mit den Presbytern am frühen Abend vor Beginn des Gottesdienstes. Auf den Inhalt gesehen durften nur zentrale Fragen aus Glauben und Leben der Kirche und des einzelnen Christen zur Sprache kommen, alles Marginale mußte entfallen. Entscheidungen standen an. Dann ist eine gewisse Einseitigkeit erlaubt, wenn nicht geboten.

Die erste Volksmissionsfahrt des gesamten Seminars - einige Einzelunternehmungen von Bruderhausmitgliedern waren vorausgegangen - fand vom 8. bis 15. Juni 1936 in sechs Gemeinden des Kirchenkreises Belgard in Hinterpommern statt. Die Kirchen wurden immer voller und die Kollekten immer größer. Besuch jeden Tag wie an den Hauptfesttagen. Den Hauptgewinn der Belgarder Woche hatten offenbar die Kandidaten selbst. Sehr dankbar sind wir ... nach Hause gefahren. Ein erfreuliches Nebenergebnis war die Gründung eines Freundeskreises für Finkenwalde. Hans-Jürgen von Kleist-Retzow war bereit, dazu die nötige Starthilfe zu leisten. So wurden zum letzten Tag der Belgarder Volksmission ... Freunde und Patronatsherren der Umgebung in das Kieckower Gutshaus eingeladen. Bonhoeffer gab der Versammlung einen Bericht über den Stand des Kirchenkampfes, und es gelang ihm, den Kreis für Finkenwalde zu interessieren. Durch den Freundeskreis verringerte sich die ständige Sorge um den Erhalt des zu teuren Seminargebäudes beträchtlich. Die guten Erfahrungen von Belgard führten dazu, daß auch in den beiden folgenden Kursen ähnliche Volksmissionswochen vom gesamten Seminar vorbereitet und ausgeführt wurden. Das Bruderhaus wußte sich vor Bitten um Volksmission in Einzelgemeinden kaum zu retten; manche Ehemalige waren dabei zur Mithilfe bereit.

Wichtige Dokumente entstanden auf Initiative und in eigener Verantwortung der Kandidaten. So der Protest gegen die Totenauferstehungsfeier des nationalsozialistischen Staates vom 9. November 1935 (I/36); ferner die kritische Anfrage des Seminars an die Vorläufige Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 28. Februar 1936 (I/56), in der schwerwiegende Bedenken gegen die halbherzigen und zum Teil in die Irre führenden Beschlüsse der Bekenntnissynode von Oeynhausen erhoben wurden; sodann der in Finkenwalde entstandene Aufruf der Seminarbruderschaften der Bekennenden Kirche, in dem vor einem Verlassen des in den Synoden von Barmen und Dahlem begonnenen Weges gewarnt wird (I/86): ... wollt ihr's im Fleische vollenden?

Von besonderer Relevanz war die große Disputation über die Frage Wie predigt die Kirche das Gesetz, die unter Gerhard Ebelings Leitung von einem ausgewählten Kandidatenkreis wochenlang vorbereitet wurde und im Dezember 1936 kurz vor Weihnachten stattfand (II/26). Im Blick auf sie schrieb Bonhoeffer im Jahresbericht 1936 (I/127):

Es ist vom ersten Kurs an viel theologisch gearbeitet worden. Ich glaube aber, daß mit dem gegenwärtigen Kurs hierin ein gewisser Höhepunkt erreicht ist. ... Wir dürfen dankbar sein, für die Klärung und Förderung des Wissens und der Erkenntnis in vielen wichtigen Stücken. Aber auch unsere Gemeinschaft findet durch diese gemeinsame Arbeit an einer Frage, die für unsere Kirche heute so bedeutungsvoll ist, festeren Zusammenschluß.

Ohne das Mitdenken, Mittragen und Helfen und die ungewöhnliche sensible Rezeptivität der Kandidaten wäre die Finkenwalder Theologenausbildung nicht denkbar gewesen. Die Aufnahme, die die Lehre fand, hat auf den Lehrer zurückgewirkt. Was Bonhoeffer den Brüdern des ersten Kurses schrieb (I/38), gilt im Grunde allen: So danke ich Euch ... für das vergangene Semester. Ihr habt mir meine Arbeit leicht gemacht.

Das gemeinsame Leben

Wie wurde aus zwanzig oder fünfundzwanzig individuell geprägten jungen Theologen, die bisher einander fremd waren, innerhalb der kurzen Zeit eines halben Jahres eine auf Dauer angelegte feste Gemeinschaft? Wie waren die im Menschen angelegten Kräfte, die auf eigene Geltung und darum auf Beherrschung des anderen aus sind, in einem gemeinschaftlichen Leben zu besiegen? Bonhoeffer sprach im Buch Gemeinsames Leben, das 1938 im Rückblick auf Finkenwalde entstand, von dem heimlich-unheimlichen Machtkampf, der stets auf der Lauer ist, Schwächen des anderen wahrzunehmen und gegen ihn auszuspielen. Im Predigerseminar waren zwar alle vereint durch das gemeinsame Berufsziel und in diesem speziellen Fall durch die gleiche Entscheidung für den Weg der Bekennenden Kirche. Aber das bedeutet ja keinesfalls, daß gemeinschaftsfeindliche und -sprengende Motive nicht jederzeit virulent werden können.

Es gab in Finkenwalde ein paar Regeln, auf deren Beachtung Bonhoeffer drängte. Zuerst: Über einen Abwesenden wird nicht geredet, werden auch keine Urteile abgegeben, auch nicht in scheinbares Wohlwollen eingehüllte. Was man einem zu sagen hat, soll unter vier Augen geschehen. Dies nahm Bonhoeffer so ernst, daß er einen Verstoß zum Gegenstand einer Entschuldigung und gegebenenfalls der Beichte gemacht sehen wollte. Zweite Regel: In der Zeit des Kurses sollte jeder mit jedem mindestens einen längeren Spaziergang machen. Bonhoeffer selber, wenn er es aus zeitlichen Gründen konnte, ergriff gern diese schöne Möglichkeit. Dritte Regel: Die Sonntage wurden gemeinsam verbracht, vormittags natürlich mit Gottesdienst, an den Nachmittagen gab es gemeinsame Spaziergänge oder gesellige Spiele in Garten und Haus oder auch, um der lückenhaften literarischen Bildung ein wenig abzuhelfen, Vorlesen zum Beispiel aus der Judenbuche der Annette von Droste-Hülshoff oder aus Gottfried Kellers und Adalbert Stifters Romanen.

Worin lag das Geheimnis so zwanglos und gleichsam von selbst sich entfaltender Gemeinschaft in Finkenwalde? Gewiß auch in der faszinierenden Persönlichkeit Bonhoeffers, seinem Offensein für jeden und seinem Sinn für Spiel und guten Scherz. Ein Beispiel berichtet Gerhard Vibrans: Am zweiten Pfingsttag 1935 machte man bei herrlichem Wetter eine gemeinsame Radtour vom Zingsthof aus auf dem Darß, der langgestreckten Ostseehalbinsel mit den Badeorten Prerow und Ahrenshoop; mittags ein fröhliches Einkehren und Zechen auf Kosten unseres lieben Chefs, mit dem wir ohne Ermüden Pingpong spielten; kurz eine ganz große Sache. ... Unser Chef ist aber doch ein fabelhafter Mann, der jeden Unsinn mitmachen kann. Beim Baden im Meer findet eine Unterwassersynode statt. ... Alles das macht er mit großer Begeisterung mit, dank seiner guten Körpersituation immer an erster Stelle.

Aber entscheidend für das gemeinsame Leben in Finkenwalde war die Dominanz des Evangeliums in allem, was dort geschah: in der Lehre, in der Ordnung des Tages, in den Morgen- und Abendandachten mit langen Lesungen aus Altem und Neuem Testament, Psalmengebeten und Liedern, was den Kandidaten zunächst fremd vorkam, aber bald als angemessene Form für eine Theologengemeinde erkannt und geschätzt wurde. Besonders deutlich bildete das Evangelium im homiletischen Seminar die lebendige Mitte. Nichts wirkte verbraucht, alles meinte man ganz neu zu hören wie zum ersten Mal. Das Erstaunlichste war vielleicht die Entdeckung, daß man bisher noch nicht verstanden hatte, was Beten eigentlich ist, alles andere nämlich als ein an die Adresse Gottes gerichtetes Wünschen. Bei Bonhoeffer konnte man beten lernen - an seiner Art des Hinhörens auf Gottes Zusagen und Verheißungen und daran, wie an diesen Zusagen die wirklichen Bedürfnisse und das wirklich Notwendige für den einzelnen und die Gemeinschaft erkannt und dann als Gebet vor Gott zur Sprache gebracht wurden.

Dominanz des Evangeliums bestimmte auch im täglichen Umgang miteinander die Art, wie man schwierige Ereignisse hinzunehmen und mit ihnen fertig zu werden suchte. Nachträglich haben viele Kandidaten bezeugt, sie hätten sich zu kaum einer anderen Zeit so frei und unbeschwert gefühlt wie in Finkenwalde, allen Unsicherheiten und Bedrohungen zum Trotz. Bonhoeffer schrieb am 15 . März 1936 (I/65): Albrecht [Schönherr] hat gestern bei seiner Abschiedsrede etwas sehr Schönes über den ‘objektiven Geist’ des Seminars gesagt, der in dem 5. Vers des Liedes ‘Der Mond ist aufgegangen’ ausgedrückt sei - Laß uns einfältig werden und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein.

Einiges im vorliegenden Band Dokumentierte war konstitutiv für Entstehen und Bestand der Finkenwalder Gemeinschaft. Da ist erstens die Predigt in Zingst am 2. Juni 1935 zu Psalm 42 (III/l). In den kurzen Predigtabschnitten bringt Bonhoeffer jedesmal Essentialien christlichen und darin zutiefst menschlichen Lebens zur Sprache: Durst nach Leben und eben damit Durst nach Gott, Anfechtung über Gottes Verborgenheit - Die Unsichtbarkeit macht uns kaputt, hieß es in einem früheren Brief. Jetzt weiß er noch anderes darüber zu sagen, nämlich daß in einer gefundenen Gemeinschaft von Christen einsames Fragen seine Antwort finden kann. Er weiß, daß Betrübnis und Unruhe, wenn sie uns überfallen, nur eine kurze Zeit währen und daß Dank an Gott zum beherrschenden Grundgefühl werden darf. Vor vorhandener Feindschaft der Welt braucht man die Augen nicht zu verschließen, im Gegenteil, nüchterne Wachsamkeit ist geboten. An das Ende der Predigt erinnern die späteren Glaubenssätze über das Walten Gottes in der Geschichte:

Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Man kann diese Predigt biographisch lesen. In strenger Auslegung der Psalmverse spricht Bonhoeffer unbewußt und ungewollt über sich selbst. Das alles aber, durch Höhen und Tiefen eigenen Betroffenseins hindurchgegangen, wird bewußte Anrede an die Gemeinde, Angebot des Evangeliums mit all dem, was gemeinsames Leben - gerade auch in der Kandidatengemeinschaft - tragen kann und soll, bis hin zur untereinander zu übenden Beichte.

Das zweite Dokument ist Bonhoeffers kleine Studie über den Morgen (III/5), wahrscheinlich niedergeschrieben nach den ersten Erfahrungen mit gemeinsamem Finkenwalder Leben, mit der durch Andachten eingefaßten Ordnung des Tages, vielleicht zur Überprüfung und weiteren Entfaltung des Begonnenen. Ein klein wenig mag er, von Natur ein ausgesprochener Langschläfer, gegen sich selbst geschrieben haben. Dieses Loblied auf den frühen Morgen, nach der heiligen Schrift eine Zeit voller Wunder, ist voll tiefer Einsichten für das Leben einer Gemeinschaft.

Jeder neue Morgen ist ein neuer Anfang unsers Lebens. ... Darum schuf Gott Tag und Nacht, damit wir nicht im Grenzenlosen wanderten, sondern am Morgen schon das Ziel des Abends vor uns sähen. ... In die ersten Augenblicke des neuen Tages gehören nicht eigene Pläne und Sorgen, auch nicht der Übereifer der Arbeit, sondern Gottes befreiende Gnade, Gottes segnende Nähe. ... Es ist nicht gut von ‘Gesetzlichkeit’ zu reden, wo es um die Ordnung unsers christlichen Lebens, um die Treue in den gebotenen Dingen des Schriftlesens und Betens geht. Unordnung zersetzt und zerbricht den Glauben.

Das dritte Dokument schließlich ist die Anleitung zur täglichen Meditation (III/14 ). Sie wurde in den Osterferien 1936 vor Beginn des dritten Kurses von Bonhoeffer und Bethge gemeinsam erarbeitet; die Studie über den Morgen scheint dabei als Vorlage gedient zu haben. Man lernte in Finkenwalde, meditierend die Schrift zu lesen. Die Meditationszeit war von Anfang an und blieb bis zum Schluß zentraler Bestandteil des gemeinsamen Lebens. Zu nichts anderem hat Bonhoeffer immer wieder mit fast monotoner Eindringlichkeit so gemahnt und gebeten wie zur Ernstnahme dieser Zeit, in der täglich eine Woche lang der gleiche kurze Bibeltext zu bedenken, über ihm zu beten und Fürbitte zu tun war. Er wußte, wieviel für jeden einzelnen und die Gemeinschaft davon abhängt, daß der Theologe nicht nur den Text befragt, was über ihn zu predigen sei, sondern sich selbst dem Text, seinen Anfragen, seinem Anspruch, seinem Gericht und in dem allem seiner Beglückung aussetzt. In Gemeinsames Leben schrieb er später:

Wie Maria das Wort der Hirten ‘in ihrem Herzen bewegte’, wie uns das Wort eines Menschen oft lange Zeit nachgeht, in uns wohnt, arbeitet, uns beschäftigt, beunruhigt oder beglückt, ohne daß wir etwas dazu tun könnten, so will Gottes Wort in der Meditation in uns eingehen und bei uns bleiben, es will uns bewegen, in uns arbeiten, wirken, daß wir den ganzen Tag lang nicht mehr davon loskommen, und es wird dann sein Werk an uns tun, oft ohne daß wir davon wissen.

Die in Finkenwalde jeweils zu meditierenden Texte erfuhren alle Ehemaligen aus den Rundbriefen, und die gemeinsam geübte Meditation wurde zum stärksten die Gemeinschaft zusammenhaltenden Band.

Einmal begonnene Gemeinschaft sollte über das Ende eines Kurses hinausreichen. Dafür zu sorgen, war auch Aufgabe des Bruderhauses. Im Abstand von etwa einem Monat gingen die Finkenwalder Rundbriefe an alle Ehemaligen. Sie enthielten Informationen über die Arbeit des Kurses, Stellungnahmen zu wichtigen kirchlichen Ereignissen und Entwicklungen und auch Auskünfte über das Ergehen der einzelnen Brüder in ihren Gemeinden. Hierüber war man erstaunlich gut informiert, da die Ehemaligen fleißig nach Finkenwalde berichteten. Den Rundbriefen waren regelmäßig einige von Bruderhausmitgliedern erarbeitete Predigtmeditationen oder Bonhoeffer-Entwürfe beigefügt. Im Seminar hatte man gelernt, gemeinsam an der Predigt zu arbeiten. Diese gute Sitte sollte nicht wieder verloren gehen, und die zur Verfügung gestellten Hilfen wurden von den Empfängern dankbar genutzt. Es fehlte nicht an Anregungen und Bitten, einander zu besuchen und zu helfen und die mutua consolatio fratrum, die gegenseitige Tröstung der Brüder, nicht abreißen zu lassen. Die Rundbriefe gewannen eine nicht hoch genug einzuschätzende Bedeutung, zumal sie von Albrecht Schönherr und in seiner Nachfolge von Eberhard Bethge so redigiert waren, daß man sie gern lesen mochte.

Eine ähnliche Relevanz für Zusammenbleiben und Festigung der Gemeinschaft hatten die Freizeiten. Jedes halbe Jahr nach Beendigung eines Kurses lud Bonhoeffer die ehemaligen Kandidaten für vier bis fünf Tage nach Finkenwalde ein, möglichst zu Beginn eines neuen Kurses, damit die Neuen und Alten einander kennenlernten. Es wurden Erfahrungen ausgetauscht, Niederlagen und Erfolge berichtet, man holte und gab Rat, man stärkte einander für den gemeinsam durchzuhaltenden Weg. Vorallem bekam man etwas zu hören. In der Freizeit des ersten Kurses im April 1936 hielt Bonhoeffer die Bibelarbeit Wiederaufbau Jerusalems nach Esra und Nehemia (III/13), den später berühmt gewordenen Vortrag Zur Frage nach der Kirchengemeinschaft(II/19), lieferte Predigtentwürfe zu Jesaja 53 (II/3.6), Acta 1, 1-11 und Exodus 20,2 f (II/17.1 und 2), referierte über Rechtfertigung und Heiligung im Neuen Testament und erläuterte die Anleitung zur täglichen Meditation. Ähnlich reich war das Angebot bei den Freizeiten der späteren Kurse.

Die Lehrveranstaltungen und ihre Mitschreiber

Die Finkenwalder Vorlesungen gewannen Bedeutung und Brisanz aus der Tatsache, daß hier eine andere Lehre als an staatlichen Theologischen Fakultäten möglich war. Im Herbst 1934 hatte Bonhoeffer zweierlei gefordert:

Die gesamte Ausbildung des Theologennachwuchses gehört heute in kirchlich-klösterliche Schulen, in denen die reine Lehre, die Bergpredigt und der Kultus ernstgenommen wird - was gerade alles drei auf der Universität nicht der Fall ist und unter gegenwärtigen Umständen unmöglich ist. Es muß auch endlich mit der theologisch begründeten Zurückhaltung gegenüber dem Tun des Staates gebrochen werden - es ist ja doch alles nur Angst. ‘Tu den Mund auf für die Stummen’ - wer weiß denn das heute noch in der Kirche, daß dies die mindeste Forderung der Bibel in solchen Zeiten ist?

Die beiden Forderungen gehören zusammen, so unterschiedlich sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Reine Lehre und Auslegung der Bergpredigt kann man nicht abseits der Welt treiben, in der man lebt und in deren Geschichte man eingebunden ist. In gewissen Zeiten verlangt gerade die Bergpredigt den Bruch mit der Zurückhaltung gegenüber dem Tun des Staates, zuerst und zumeist mit der theologisch begründeten. Bonhoeffer übte in seiner Lehrtätigkeit in Finkenwalde keine Abstinenz gegenüber Fragen und Erfordernissen des Lebens im nationalsozialistischen Staat. Die scheinbare theologische Engführung in jenen Jahren war nichts anderes als eine entschlossene Konzentration auf zentrale Wahrheiten des Evangeliums. Solche Konzentration erwies sich als notwendig für die fällige Erneuerung der Kirche. Bestimmte theologische Aspekte, auch wichtige, konnten dabei getrost einige Zeit unberücksichtigt bleiben. Was in den Vorlesungen geboten wurde und was die Zeit an bewegenden Ereignissen brachte, wurde in Aussprache und Aktion zur Einheit.

Als Hitler am 1. Mai 1935 auf dem Tempelhofer Feld in Berlin über den Rundfunk vom Wiedererstehen einer wehrhaften Nation geredet hatte - das neue Wehrgesetz trat an diesem Tag in Kraft -, wurde am Abend in Zingst erregt über Kriegsdienst und Kriegsverweigerung diskutiert. Die damals noch wehrdienstbegeisterten Kandidaten erfuhren von Bonhoeffer, daß und warum Verweigerung eine christliche Möglichkeit sei. Den Hintergrund dazu bot die Auslegung von Matthäus 5,9 und 5,38-48 in der Nachfolge -Vorlesung.

Am 15. September 1935 verkündete Hitler auf dem Nürnberger Parteitag die sogenannten Nürnberger Gesetze, mit denen Juden zunächst zu Bürgern zweiter Klasse gemacht wurden; in Wahrheit bedeuteten die Gesetze jedoch den Beginn der geplanten Ausrottung der Juden. Bald danach hatte die Bekenntnissynode der Altpreußischen Union in Berlin-Steglitz vom 23. bis 26. September unter anderem auch ein Wort zur Stellung der Juden in der Kirche zu sagen. Weil schlimme Entscheidungen drohten, beschloß Bonhoeffer spontan, mit dem ganzen Seminar zur Synode zu fahren, um den Mund für die Stummen aufzutun und wenigstens in der Bekennenden Kirche Unglück zu verhüten. Nach Finkenwalde zurückgekehrt, legte er umgehend den Kandidaten eine Auslegung von Römer 9-11 vor (III/6 ).

Auf solche Weise geschah unaufdringlich und wie selbstverständlich eine Schärfung des politischen Gewissens und eine Vorbereitung auf das, was einmal Widerstand gegen das Tun des Staates werden sollte. Niemals versuchte Bonhoeffer seine Schüler auf eine bestimmte Linie des Denkens und Urteilens zu fixieren. Daß er durch Lehre und persönliches Vorbild zu eigener Entscheidung verhalf, steht auf einem anderen Blatt.

Herausragendes Erlebnis gleich zu Beginn des ersten Kurses wurde die Vorlesung über Nachfolge. Die Bergpredigt, für Bonhoeffer bereits im Londoner Pfarramt 1933-1935 zum wichtigsten Gegenstand des Nachdenkens und der Verkündigung geworden, erwies ihre Kraft im Deutschland des Jahres 1935 unter dem nationalsozialistischen Regime mit seiner Herrschaft über Leiber und Seelen und der gleichzeitigen imperialen Machtausweitung zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Die Kandidaten spürten vom ersten Augenblick an, daß es hier um das Fundament der Theologie, des christlichen Lebens und kirchlichen Selbstverständnisses ging. Überkommene Lehraussagen, sogar die wichtigsten aus der Reformation - Gerechtigkeit allein aus Glauben - genügten nicht, wenn sie sich im Laufe der Zeit verhängnisvolle Verkürzungen hatten gefallen lassen müssen. Eberhard Bethge beschreibt den Eindruck der Nachfolge-Vorlesung: Für die Neulinge wurden die ersten Stunden in Zingst zu einer atemberaubenden Überraschung. Sie spürten plötzlich, daß sie nicht zum Erlernen einiger neuer Predigt- und Unterrichtstechniken hergekommen waren, sondern in deren umwälzend neue Voraussetzungen eingeführt wurden.

Nach Ende des ersten Kurses, am 15. November 1935, konnte Bonhoeffer schreiben (I/38 ): Der Sommer 1935 ist für mich, glaube ich, die beruflich und menschlich ausgefüllteste Zeit bisher gewesen. Ich habe im Zusammenleben mit Euch ... in beiderlei Hinsicht mehr gelernt als je zuvor.

Im Sommer 1935 gab es weitere beachtliche Vorlesungen. Derjenigen über Kirchenverfassung, fortgeführt mit einem Durchgang durch die wichtigsten Artikel der lutherischen Bekenntnisschriften, widmete Bonhoeffer vom 30. April bis 15. Oktober 28 Unterrichtseinheiten - soviel Stunden wie kaum einer anderen Vorlesung innerhalb eines Kurses. Sie bot keine positivistische Kirchenkunde der Gegenwart, sondern behandelte die brennendsten Kontroversen des Tages. Jeder dogmatische Artikel rückte aus der Sphäre eines Meinungsstreites der Vergangenheit in die einer gegenwärtigen Existenzbehauptung gegen deutschchristliche Lösungen der ekklesiologischen Probleme. ... Man kann heute nur noch schwer nachvollziehen, wie spannungsgeladen diese Stunden waren.

Es ging wesentlich um die Kampfparole der Deutschen Christen, daß Verfassungsfragen das Wesen der Kirche nicht berührten. Sie beriefen sich hierfür auf die These Rudolph Sohms, die Kirche sei von Haus aus eine Liebesgemeinschaft und keine Rechtsgemeinschaft. Das bezeichnete Bonhoeffer als pure Schwärmerei. Seine Gegenthese war: Verfassung kommt aus der Inkarnation Christi. Wenn Recht nicht zum Wesen der Kirche gehört, ist es in der Tat disponibel, und die Kirche kann dann beliebig nationalsozialistischen Herrschaftsformen unterworfen, das heißt zerstört werden. Hängen aber die Gestalt der Kirche, ihr Recht und ihre Verfassung mit der Inkarnation Christi zusammen, dann werden diese in jedem Stück wichtig und müssen bei einer Gefährdung der Kirche von außen zu einer Sache des Bekenntnisses werden. Eberhard Bethge und Joachim Kanitz, bei anderen Lehrveranstaltungen so zuverlässige Mitschreiber, waren bei dieser Vorlesung offenbar überfordert, besonders bei der Begründung der vorgetragenen Thesen durch die Bekenntnisschriften. Manchmal finden sich unter der Datumsangabe einer Stunde nur vier bis fünf Mitschriftzeilen. Wegen dieser Lückenhaftigkeit können im vorliegenden Band nur wenige Stücke der Vorlesung dokumentiert werden (II/ 1, 2).

Die dritte große Vorlesung im ersten Kurs, die Homiletik, war einfacher mitzuschreiben. Bethges und Kanitz' Aufzeichnungen bieten geschlossene Zusammenhänge. Eine kleinere Vorlesung war der Katechetik gewidmet. In einer weiteren Lehrveranstaltung wurden biblische Grundbegriffe behandelt. Den Vorlesungen über Homiletik und Katechetik waren jeweils Übungen zugeordnet, in denen Kandidaten ausgearbeitete Predigten beziehungsweise Katechesen vorlegten. Nach einer ausführlichen Besprechung der Kandidatenarbeiten steuerte Bonhoeffer dann einen eigenen Entwurf bei. Bonhoeffers Predigtentwürfe wurden eifrig mitgeschrieben. Die meisten dürften auf diese Weise erhalten geblieben sein, von manchen existiert Bonhoeffers Manuskript. Die Übungen geschahen, wenn der Stundenplan es erlaubte, in kleineren Kreisen, um den Kandidaten bei Vortrag und Besprechung zu möglichst großer Unbefangenheit zu verhelfen.

Die Homiletikvorlesung (II/10) wurde ihrer besonderen Relevanz für zukünftige Prediger des Evangeliums wegen in allen fünf Kursen gehalten, wobei jeweils neue Kapitel hinzukamen. Über Katechetik las Bonhoeffer auf unterschiedliche Weise bis zum vierten Kurs (II/11). Vom zweiten Kurs an hielt Bonhoeffer regelmäßig eine Vorlesung über Seelsorge (II/12), die gleichfalls von Semester zu Semester Veränderungen und zum Teil Erweiterungen erfuhr. Die neutestamentliche Hauptvorlesung, im ersten Kurs mit Synoptikerexegese unter dem Titel Nachfolge begonnen, wurde im zweiten Kurs mit dem Thema Sichtbare Kirche im Neuen Testament fortgesetzt (II/8). Thesen dieser Vorlesung entfaltete Bonhoeffer in den folgenden Kursen unter neuen Aspekten weiter. Im dritten Kurs lautete das Thema Das neue Leben bei Paulus (II/ 15), im vierten Konkrete Ethik bei Paulus (II/22) und im fünften Gemeindeaufbau und Gemeindezucht im Neuen Testament (II/28). Als innerste Tendenz dieser Hauptvorlesung insgesamt kann die enge Verbindung von Ekklesiologie und Christologie mit der Ausrichtung auf das Handeln der Christen, also auf die Ethik, angesehen werden.

Mit dem Umfang des Finkenwalder Lehrangebots geriet Bonhoeffer in einen unvermeidbaren Gegensatz zur Greifswalder Theologischen Fakultät. Er suchte zwar das Einvernehmen der dortigen Professoren. Aber wenn Greifswalder Theologiestudenten vom 30. Juli bis 2. August 1935 zu einer Freizeit nach Finkenwalde eingeladen wurden (I/16), wenn der Altpreußische Bruderrat in Zusammenarbeit mit Finkenwalde in Greifswald ein Theologiestudentenamt der Bekennenden Kirche errichtete und mit seiner Leitung einen Finkenwalder, Albrecht Schönherr, beauftragte, wenn schließlich der Pommersche Bruderrat wiederum in Verbindung mit Finkenwalde Ende Juni 1936 noch während des Greifswalder Semesterbetriebes Ersatzvorlesungen in Stettin abhalten ließ, dann konnte die Greifswalder Fakultät das nur als Deklaration ihrer Arbeit als unzureichend und als Einbruch in ihre Domäne verstehen. Friedrich Baumgärtels scharfe Kritik an Bonhoeffers Auslegung des Alten Testaments dürfte nicht nur sachliche Motive gehabt haben.

Ohne die Mitschreiber wüßten wir so gut wie nichts - mit Ausnahme des im Buch Nachfolge Veröffentlichten - über das, was in Finkenwalde gelehrt worden ist. Bonhoeffers Aufzeichnungen sind bis auf wenige Reste verloren gegangen. Er hatte nach Auflösung des Finkenwalder Seminars September 1937 Bücher und Manuskripte auf den Bodenspeicher eines Hauses in Altdamm bei Stettin gebracht. Von dort gab er im Oktober 1940 einige Kisten mit Büchern zur Fracht nach Berlin. Der Großteil der Manuskripte blieb verschollen. Zum Glück wurde in Finkenwalde mitgeschrieben, sehr eifrig sogar. Auch davon ist vieles nicht mehr erhalten. Aber von jedem Kurs gibt es ausreichende oder sogar hervorragende Höreraufzeichnungen.

Aus dem ersten Kurs besitzen wir Kladden von Joachim Kanitz sowie von Wolfgang Schrader maschinenschriftlich übertragene Stenogramme aus der Lehrveranstaltung über biblische Grundbegriffe und von Predigtentwürfen Bonhoeffers. Die eingehendsten Mitschriften verdanken wir Eberhard Bethge. Seine Hefte wirken von Anfang an wie ein vorweggenommener Dank an die Lehrtätigkeit seines zukünftigen Freundes. Als wertvoll erweist sich, daß Bethge das Datum jeder Unterrichtsstunde festgehalten hat. Dies tat im zweiten Kurs Friedrich Trentepohl. Er hat im Winter 1935/36 die Vorlesungen Sichtbare Kirche im Neuen Testament, Homiletik, Katechetik und Seelsorge mitstenographiert. Der Vergleich zwischen einigen Manuskriptfragmenten Bonhoeffers und dem Stenogramm zeigt eine hohe Übereinstimmung. Vom dritten Kurs gibt es umfangreiche Mitschriften von Wolf-Dieter Zimmermann sowie Stenogramm-Transkriptionen von Gerhard Riemer, der sich nur für Bonhoeffers Predigtentwürfe interessiert zu haben scheint - und für den Vortrag über das Kirchenlied in der Veranstaltungsreihe der Bekennenden Kirche während der Olympiade 1936, den Bonhoeffer nach seiner Rückkehr aus Berlin den Kandidaten vorlas. Von den Lehrveranstaltungen des vierten Kurses haben wir Kenntnis durch Johannes Mickleys Mitschriften und die hervorragenden stenographischen Aufzeichnungen Erich Klapproths. Da der Inhalt des 1936/37 Notierten weitgehend schon in voraufgegangenen Kursen zur Sprache gekommen war, konnte nur weniges im vorliegenden Band Aufnahme finden. Für den fünften Kurs existieren Mitschriften von Klaus Vosberg, Heinz Krüger und Otto Dudzus. Auch sie sind im vorliegenden Band nur spärlich vertreten, weil das Mitgeschriebene an anderen Stellen dokumentiert ist.

Die Vorträge und Aufsätze

Die Vorträge aus der Finkenwalder Zeit sind zum Teil Gelegenheitsarbeiten, die im Zusammenhang mit der Lebensordnung des Predigerseminars oder auch mit den laufenden Vorlesungen entstanden sind. Ersteres gilt für den Vortrag Christus in den Psalmen (II/5). Er wurde auf der Freizeit Greifswalder Theologiestudenten vom 30. Juli bis 2. August 1935 in Anwesenheit der Kandidaten des ersten Kurses gehalten und beantwortete Fragen, die im Predigerseminar durch die tägliche Psalmenlesung bei den Andachten entstanden waren. Das zweite trifft für den Vortrag Vergegenwärtigung neutestamentlicher Texte (II/7) zu. Bonhoeffer hielt ihn am 23. August 1935 vor der Bruderschaft provinz-sächsischer Hilfsprediger und Vikare in Hauteroda. Er war zu der Tagung eingeladen, weil der ursprünglich vorgesehene Referent Hans Asmussen abgesagt hatte. Thema und Substanz des Vortrages entnahm er der gleichzeitig laufenden Finkenwalder Vorlesung über Homiletik. Ein Vergleich mit den betreffenden Passagen der Vorlesung zeigt, welch eigenständiges und geschlossenes Vortragskonzept Bonhoeffer aus einer Vorlesung zu machen verstand.

Ähnliches ist für den Vortrag Sichtbare und unsichtbare Kirche zu vermuten, den Bonhoeffer während des Schwedenaufenthaltes im März 1936 mehrfach hielt. Ihm war in Finkenwalde die Vorlesung Sichtbare Kirche im Neuen Testament unmittelbar voraufgegangen. Von dem Schwedenvortrag existiert bedauerlicherweise weder Manuskript noch Mitschrift. Der Vortrag Sätze über Schlüsselgewalt und Gemeindezucht im Neuen Testament (II/29), den Bonhoeffer auf einer Arbeitstagung pommerscher und provinzsächsischer Pfarrer vom 19. bis 23. Mai 1937 in Finkenwalde und in leicht abgewandelter Form im August 1937 auf einer Pfarrerfreizeit in Stecklenberg hielt, hängt aufs engste mit dem Thema der neutestamentlichen Hauptvorlesung des fünften Kurses zusammen: Gemeindeaufbau und Gemeindezucht im Neuen Testament. Einen Sonderfall stellt der Vortrag Das innere Leben der deutschen evangelischen Kirche (II/21) dar, den Bonhoeffer am 5. August 1936 in einer Veranstaltungsreihe der Bekennenden Kirche anläßlich der Berliner Olympiade vor mehr als 3000 Zuhörern zu halten hatte.

Zu einer anderen Kategorie gehören die großen Aufsätze Die Bekennende Kirche und Ökumene (II/6) und Zur Frage nach der Kirchengemeinschaft (II/19). Beide griffen in schwelende Konflikte ein und suchten Klärung und Entscheidung, ersterer für die ökumenische Situation und der zweite in einer Überlebensfrage der Bekennenden Kirche in Deutschland.

Der Aufsatz über Bekennende Kirche und Ökumene, geschrieben zwischen Ende Juni und Mitte Juli, erschien im August 1935 in der Zeitschrift Evangelische Theologie. In ihm versuchte Bonhoeffer die Ökumene bei ihrer in Fanø im August 1934 getroffenen Entscheidung für die Bekennende Kirche und gegen die Reichskirche festzuhalten beziehungsweise zu ihr zurückzurufen. Ökumene und Bekennende Kirche seien aneinander gewiesen und aufeinander angewiesen. Wie die Bekennende Kirche nur im Hören auf die Stimme der Ökumene Kirche Christi sein könne, so umgekehrt die Ökumene nur dann, wenn sie am Kampf gegen die Verfälschung des Evangeliums, am aktuellen Bekennen der Wahrheit und Herrschaft Jesu Christi teilnehme. Der Aufsatz fand damals kaum Beachtung, weder in Deutschland noch in der Ökumene.

Anders war die Reaktion auf die Veröffentlichung des Vortrages Zur Frage nach der Kirchengemeinschaft. Bonhoeffer hatte diese Frage zunächst nur für die ihm in Finkenwalde anvertrauten Kandidaten zu beantworten versucht. Zu welcher Kirche gehören wir, die wir uns dem Bekenntnis der Barmer Synode vom Mai 1934 und der in Berlin-Dahlem im Oktober 1934 beschlossenen Neuordnung der Kirche unter bruderrätlicher Leitung für verpflichtet erklärt haben? Gilt das noch, nachdem der Staat Kirchenausschüsse eingesetzt hat, unter deren Leitung alle zusammen, Deutsche Christen, Neutrale und zur Bekenntnisbewegung Gerechnete, sich als Kirchengemeinschaft verstehen sollen?

Wir sind keine Vagabunden, die heute diesem, morgen jenem Regiment gehorchen. Wir haben keinen Grund, ihm jetzt plötzlich, da uns von außen ein anderes Kirchenregiment angeboten wird, die Treue zu brechen

hatte Albrecht Schönherr im 4. Finkenwalder Rundbrief vom 15. Januar 1936 geschrieben. Aber wie soll man sich verhalten zu denen aus der Finkenwalder Gemeinschaft, die sich den Ausschüssen zur Verfügung gestellt haben? Wie zu den Mitgliedern des Pommerschen Bruderrates, die zu einer Zusammenarbeit mit dem in Greifswald installierten Provinzialkirchenausschuß tendieren?

Bonhoeffer hatte noch auf der Pfarrerversammlung in Stettin-Bredow am 10. Januar 1936 auf ein bindendes Wort der für den 17. bis 22. Februar geplanten Reichsbekenntnissynode in Bad Oeynhausen gehofft. Von Barmen nach Oeynhausen überschrieb er seinen Stichwortzettel (II/14) für die leidenschaftliche Mahnung, den in Barmen und Dahlem begonnenen Weg den neuen Verführungen - und Drohungen - zum Trotz fröhlich und getrost fortzusetzen. Weil Oeynhausen das klärende Wort schuldig blieb, meinte er, das Notwendige jedenfalls im Kreis der Finkenwalder sagen zu sollen. Insofern gehört das Votum Von Barmen nach Oeynhausen in die Vorgeschichte des Finkenwalder Kirchengemeinschaft-Vortrags. Ihn hielt er bei der Freizeit für die Teilnehmer des ersten Kurses vom 20. bis 24. April 1936, bei der gleichzeitig die Mitglieder des dritten Kurses seine Hörer waren. Die Kandidaten rieten zur Veröffentlichung; was sie da zu hören bekommen hätten, sei für die ganze Kirche das entscheidende Wort zur Stunde. Auf den Abdruck in der Juni-Nummer der Evangelischen Theologie 1936 hin erhob sich Kritik gerade bei Ausschußanhängern innerhalb der Bekennenden Kirche und hier insbesondere bei Lutheranern. Bonhoeffer äußerte sich bereits im Juni 1936 mit einem Gutachten Irrlehre in der Bekennenden Kirche? (II/20), das der Pommersche Bruderrat in Auftrag gegeben hatte und das von diesem an die Pfarrer der Bekennenden Kirche Pommerns versandt wurde. Ernst Wolf, Herausgeber der Evangelischen Theologie, bat Helmut Gollwitzer, den Kritikern des Bonhoefferschen Aufsatzes zu antworten. Gollwitzer kam in der Oktober-Nummer der Evangelischen Theologie 1936 der Bitte nach, verschwieg in seinem Artikel Hinweise und Bedenken (II/19.2) allerdings nicht seine eigene Kritik an mancher Bonhoefferschen Formulierung, zum Beispiel an der Identifizierung des Wortes der Synode mit dem Wort Gottes. Bonhoeffer reagierte in der gleichen Nummer der Evangelischen Theologie mit dem Artikel Fragen (II/19.3), mehr an Leute wie Hermann Sasse und Walter Künneth als an Gollwitzer gerichtet. Kaum eine andere Veröffentlichung aus der Zeit des Kirchenkampfes hat in vergleichbarer Weise Unruhe und letzten Endes auch Klärung bewirkt, wie Bonhoeffers Aufsatz Zur Frage nach der Kirchengemeinschaft es tat.

II

Der vorliegende Band umfaßt den Zeitraum vom Frühjahr 1935 bis zum Herbst 1937. Er ist, wie es die Richtlinien für die Ausgabe Dietrich Bonhoeffer Werke vorsehen, in seinen drei Teilen chronologisch aufgebaut. Zusätzlich gegliedert sind der Brief und Dokumententeil (I), der Vorlesungs- und Vortragsteil (II A und B) und der Predigtteil (III) nach den fünf Kursen, die den Rhythmus des Lebens im Finkenwalder Predigerseminar bestimmten.

Was in den Bänden der Gesammelten Schriften aus dieser Zeit veröffentlicht war, kommt, mit wenigen Ausnahmen, wieder zum Abdruck. 64 Briefe - auch neu aufgefundene sind darunter - werden hier ungekürzt wiedergegeben. Die Lehrveranstaltungen der fünf Kurse durch Höreraufzeichnungen vollständig zu dokumentieren, war aus Platzgründen ein Ding der Unmöglichkeit. Bei der Auswahl wurde Mitschriften der Vorzug vor später überarbeiteten Nachschriften gegeben. Abkürzungen, die zur Tarnung gegen unerwünschte Mitleser dienten, bleiben erhalten. Sonst werden Abkürzungen im Text - anders als in den Anmerkungen - meistens aufgelöst. Bibelstellenangaben erscheinen in vereinheitlichter Form, aber bei der Wiedergabe von Aufzeichnungen mit den individuellen Abkürzungen des jeweiligen Schreibers. Orthographische Flüchtigkeitsfehler sind stillschweigend verbessert, regelmäßige Schreibweisen, die zum Teil damals korrekt waren - wie sodaß-, sind belassen. Von den zahlreichen Streichungen und Ersetzungen, die Bonhoeffer in seinen Manuskripten vorgenommen hat, werden nur die aufschlußreicheren Varianten vermerkt. Alle Texte, die nicht von Bonhoeffer herstammen, sind in kleinerer Schrifttype gedruckt. Hinzufügungen durch die Herausgeber - so sparsam wie möglich - stehen in eckig

Teil I: Briefe und Dokumente

37

a) Erster Kurs. Aufbau des Predigerseminars in Zingst und Finkenwalde. 26. April - 16. Oktober 1935

39

1. George Bell an Birger Forell. Chichester, 22.5.1935

39

2. An Karl Koch. Zingst, 4.6.1935

41

3. Vernehmungsprotokoll über den Gottesdienst am 2. Juni 1935. Zingst, 6.6.1935

44

4. Bittgedicht der Kandidaten für ihr neues Predigerseminar. Zingst, Anfang Juni 1935

45

5. An Max Diestel. Finkenwalde, 24.6.1935

46

6. Votum von Hans Schönfeld für den Ökumenischen Beirat der

Vorläufigen Kirchenleitung. Berlin, 27.6.1935

47

7. Von Günther Harder. Fehrbellin, 4.7.1935

49

8. An Martin Niemöller. Finkenwalde, 5.7.1935

50

9. Von Leonard Hodgson. Winchester, 9.7.1935

51

10. An Günther Harder. Finkenwalde, 10.7.1935

52

11. An Leonard Hodgson. Finkenwalde, 18.7.1935

53

12. An Karl Koch. Finkenwalde, 24.7.1935

56

13. An Martin Böckheler. Finkenwalde, 25.7.1935

57

14. Von Leonard Hodgson. Winchester, 26.7.1935

58

15. An Susanne und Walter Dreß. Finkenwalde, 27.7.1935

62

16. Einladung zu einer Freizeit für Theologiestudenten. Finkenwalde, Mitte Juli 1935

64

17. An Martin Niemöller. Finkenwalde, Juli 1935

65

18. Aufruf "An unsere Brüder im Amt". Berlin-Dahlem, 30.7.1935

66

19. Bericht der pommerschen Mitglieder des Predigerseminars. Finkenwalde, 5.8.1935

69

20. An Baron Bruno Schröder. London, 12.8.1935

72

21. Eintrag im Gästebuch der Familie Vibrans. Annarode, 26.8.1935

73

22. Von Hans Thimme. Bad Oeynhausen, 30.8.1935

74

23. An Hans Thimme. Finkenwalde, 3.9.1935

75

24. An den Rat der Evangelischen Kirche d e r altpreußischen Union. Finkenwalde, 6.9.1935

75

25. An George Bell. Finkenwalde, 8.9.1935

81

26. Von Hans Thimme. Bad Oeynhausen, 19.9.1935

82

27. Von Baron Bruno Schröder. London, 24.9.1935

83

28. An Wolfgang Staemmler. Finkenwalde, 15.10.1935

84

29. An Hans Thimme. Finkenwalde, 16.10.1935

84

30. An Susanne Dreß. Aus dem Zug nach Finkenwalde, Oktober 1935

85

31. Von Hans Thimme. Spenge, 21.10.1935

86

32. Von Julie Bonhoeffer. Leipzig, 24.10.1935

87

33. Das Bruderhaus an Freunde und Förderer des Seminars. Finkenwalde, Ende Oktober 1935

89

34. An Wolfgang Staemmler. Finkenwalde, 1.11.1935

93

35. An Hans Herben Kramm. Finkenwalde, 1.11.1935

94

b) Zweiter Kurs. Gründung des Bruderhauses und Schwedenreise. 4. November 1935 - 15. März 1936

95

36. Das Predigerseminar Finkenwalde an den Bruderrat der altpreußischen Union. Finkenwalde, 10.11.1935

95

37. Der Reichs- und Preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten an den Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Berlin, 12.11.1935

96

38. An die Brüder des ersten Kurses. Finkenwalde, 15.11.1935

97

39. Von Hans Herben Kramm. Berlin, 16.11.1935

99

40. An Ove Valdemar Ammundsen. Finkenwalde, 18.11.1935

100

41. Das Bruderhaus an die Mitglieder des ersten Kurses. Finkenwalde,

29.11.1935

101

42. Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an den Rektor der Berliner Universität. Berlin, 29.11.1935

103

43. An Martin Niemöller. Finkenwalde, 4.12.1935

103

44. Todesanzeige für Julie Bonhoeffer. Berlin, 13.1.1936

104

45. Monatsetat. Finkenwalde, Ende Januar 1936

105

46. An Friedrich Schauer. Finkenwalde, 25.1.1936

106

47. An Elisabeth Zinn. Finkenwalde, 27.1.1936

112

48. An Sabine Leibholz. Berlin, Anfang Februar 1936

114

49. An Nils Karlström. Finkenwalde, 11.2.1936

115

50. Von Nils Karlström. Upsala, 16.2.1936

116

51. An Walter Köller. Finkenwalde, 17.2.1936

117

52. Von Nils Karlström. Upsala, 22.2.1936

118

53. Von Nils Karlström. Upsala, 23.2.1936

118

54. An Gustaf Aulen. Finkenwalde, 25.2.1936

120

55. An das Auswärtige Amt in Berlin. Finkenwalde, 25.2.1936

121

56. Das Predigerseminar a n die Vorläufige Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche. Finkenwalde, 28.2.1936

122

57. Auswärtiges Amt an die Deutsche Gesandtschaft in Stockholm. Berlin, 29.2.1936

125

58. Theodor Heckel an den Landeskirchenausschuß. Berlin, 7.3.1936

126

59. An Erwin Sutz. Stockholm, 10.3.1936

126

60. An Erling Eidern. Auf der Überfahrt nach Deutschland,

10.3.1936

127

61. An Jens Norregaard. Auf der Überfahrt nach Deutschland, 10.3.1936

128

62. An Wolfgang Staemmler. Finkenwalde, 11.3.1936

129

63. An Anders Nygren. Finkenwalde, 14.3.1936

130

64. Albrecht Schönherr an die Brüder des ersten Kurses. Finkenwalde, 15.3.1936

131

65. An die Brüder des ersten Kurses. Finkenwalde, 15.3.1936

135

66. An den Bruderrat der Bekennenden Kirche Berlin-Brandenburg, Ausbildungsamt: Gutachten zu Alexander von der Marwitz. Finkenwalde, 15.3.1936

136

67. An den Bruderrat der Bekennenden Kirche Berlin-Brandenburg, Ausbildungsamt: Gutachten zu Christoph Harhausen. Friedrichsbrunn, 20.3.1936

137

68. An Nils Karlström. Friedrichsbrunn, 20.3.1936

138

69. Das Bruderhaus an Freunde und Förderer des Seminars. Finkenwalde, 23.3.1936

139

70. Bericht über die Schwedenreise von Werner Koch und Eugen Rose

142

70.1. Anschreiben an das Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten. Wuppertal-Oberbarmen, 7.4.1936

142

70.2. Bericht

142

71. An Rüdiger Schleicher. Friedrichsbrunn, 8.4.1936

144

c) Dritter Kurs . Volksmission und Konferenz von Chamby. 15. April - 23. August 1936

149

72. Entwurf einer Anweisung für die Kandidaten zur Vorbereitung auf das Pfarramt. Finkenwalde, Mai (?) 1936

149

73. Von Edwin Espy. Genf, 7.5.1936

153

74. An Erling Eidern. Finkenwalde, 13.5.1936

155

75. Kanzelabkündigung am Pfingstsonntag 1936

156

75.1. Entwurf für ein Pfingstwort 1936. Berlin, 14.5.1936

156

75.2. Pfingstwort der Vorläufigen Leitung. Berlin, 21.5.1936

158

77. Niederschrift der Sitzung des Ökumenischen Beirates bei der Vorläufigen Leitung. Berlin, 20.5.1936

160

78. An Erling Eidern. Finkenwalde, 29.5.1936

162

79. An Paul Bull. Finkenwalde, 29.5.1936

162

80. Hans Schönfeld an Eugen Gerstenmaier. Genf, 2.6.1936

164

81. An Erling Eidern. Finkenwalde, 8.6.1936

165

82. An Gerhard Vibrans. Cammin, 15.6.1936

166

83. Der Reichs- und Preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten an den Reichskirchenausschuß. Berlin, 22.6.1936

167

84. Bericht des Sicherheitsdienstes des Reichsführers SS Oberabschnitt Nord an das Sicherheitsdiensthauptamt. 23.6.1936

167

85. An die Brüder der ersten beiden Kurse. Finkenwalde, 24.6.1936

169

86. Aufruf der Seminarbruderschaft der Bekennenden Kirche. Bloestau, Finkenwalde, Naumburg, Juni 1936

170

87. Von Gerhard Vibrans. Rosian, 24.6.1936

171

88. An Wolfgang Staemmler. Finkenwalde, 27.6.1936

175

89. An Richard Seeler. Finkenwalde, 27.6.1936

179

90. An Gerhard Vibrans. Finkenwalde, 27.6.1936

180

91. Eberhard Bethge an Wolfgang Staemmler. Finkenwalde, 29.6.1936

183

92. Von Fritz Söhlmann. Berlin-Lichterfelde, 3.7.1936

185

93. An Helmut Goes. Finkenwalde, 10.7.1936

186

94. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 11.7.1936

187

95. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 21.7.1936

188

96. An Gerhard Vibrans. Finkenwalde, Juli (?) 1936

191

97. Von der Vorläufigen Leitung der Deutschen Evangelischen Kirche. Berlin, 21.7.1936

193

98. Rundbrief an die Brüder des ersten und zweiten Kurses. Finkenwalde, 22.7.1936

194

99. Von Willi Brandenburg. Frankfurt/Oder, Juli 1936

201

100. Das Bruderhaus an Freunde und Förderer des Seminars . Finkenwalde, 22.7.1936

203

101. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 23.7.1936

204

102. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 28.7.1936

206

103. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 31.7.1936

208

104. An Eberhard Bethge. Misdroy, 2.8.1936

211

105. Vom Reichs- und Preußischen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Berlin, 4.8.1936

213

106. An Eberhard Bethge. Im Zug nach Stettin, 6.8.1936

214

107. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 8.8.1936

218

108. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 10.8.1936

220

109. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 12.8.1936

223

110. An Martin Niemöller. Finkenwalde, 12.8.1936

224

111. An Eberhard Bethge. Finkenwalde, 13.8.1936

225

112. Von Martin Niemöller. Berlin-Dahlem, 17.8.1936

227

113. An Erwin Sutz. Chamby sur Montreux, 21.8.1936

227

114. An Gerhard Vibrans. Chamby sur Montreux, 24.8.1936

227

115. Kanzlei des Universitäts kurators an die Dozentenschaft der Berliner Universität. Berlin, 24.8.1936

230

115.1. Anschreiben

230

115.2. Fragebogen, o.D.

230

116. Von Karl Ludwig Schmidt. Riehen bei Basel, 3.9.1936

232

117. An Fritz Onnasch. Gotthard, 4.9.1936

234

118. Kanzlei des Universitätskurators an die Dozentenschaft der Berliner Universität. Berlin, 10.9.1936

234

119. An Karl Barth. Finkenwalde, 19.9.1936

234

120. An Henry Louis Henriod. Finkenwalde, 19.9.1936

239

121. An die Deutsche Reformierte St. Pauls-Gemeinde London. Finkenwalde, 23.9.1936

240

122. Von Karl Ludwig Schmidt. Riehen bei Basel, 23.9.1936

242

123. An die Brüder des zweiten Kurses. Finkenwalde, 28.9.1936

248

124. Von Karl Barth. Bergli, Oberrieden, 14.10.1936

249

d) Vierter Kurs . Bruch mit Genf und Arbeit an der "Nachfolge". 17. Oktober 1936 - 15. März 1937

254

125. An Erwin Sutz. Finkenwalde, 24.10.1936

254

126. An Erwin Kunert. Finkenwalde, 3.11.1936

257

127. Bericht über das Jahr 1936. Finkenwalde, 21.12.1936

258

128. Von Martin Böckheler. London, 22.12.1936

264

129. An Werner Koch. Finkenwalde, Weihnachten 1936

265

130. Von Henry Louis Henriod. Genf, 15.1.1937

266

131. Memorandum zu einem ökumenischen Austausch junger Theologen. Finkenwalde, Januar/Februar 1937

267

132. An George Bell. London, 21.2.1937

270

133. An Henry Louis Henriod. London, 24.2.1937

271

134. An Martin Albertz. Finkenwalde, 3.3.1937

272

135. Von Henry Louis Henriod. Genf, 10.3.1937

275

136. An Julius Rieger. Finkenwalde, 15.3.1937

277

137. An Henry Louis Henriod. Berlin-Dahlem, 24.3.1937

277

138. Auszug "Krieg und Frieden" aus einem Bericht zum Thema der Weltkirchenkonferenz Oxford 1937. Berlin, 15.4.1937

280

139. Von Henry Louis Henriod. Genf, 17.4.1937

282

140. An Martin Strege. Finkenwalde, 18.4.1937

284

140.1. Brief Bonhoeffers

284

e) Fünfter Kurs. Fertigstellung der "Nachfolge" , Verbot des Seminars und Ende des Bruderhauses. 18. April - 11. September 1937

284

140.2. Anlage: "Arbeitstagung über Gemeindeaufbau und Gemeindezucht"

285

141. An die Brüder. Finkenwalde, 15.5.1937

286

142. An Martin Albertz. Finkenwalde, 30.5.1937

288

143. An Erling Eidern. Finkenwalde, 1.6.1937

289

144. Vorläufige Leitung d e r Deutschen Evangelischen Kirche an den Rat der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union. Berlin, 8.6.1937

290

145. An die Brüder. Finkenwalde, 24.6.1937

291

146. An Hans-Henning Zippel. Finkenwalde, Ende Juni 1937

294

147. Von Erling Eidern. Upsala, 7.7.1937

295

148. Von Hans-Henning Zippel. Magdeburg, 1.8.1937

297

149. Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei an das Geheime Staatspolizeiamt. Berlin, 29.8.1937

298

150. Bruderrat der Bekennenden Gemeinde Neuruppin: Einladung zur Fürbitte für das Predigerseminar Finkenwalde. Neuruppin, 29.9.1937

299

151. An Julius Rieger und Franz Hildebrandt. Berlin, Oktober 1937

300

152. An Ehepaar Beckmann. Berlin-Charlottenburg, 31.10.1937

301

153. An die Brüder. Berlin, 3.11.1937

302

154. An Karl-Friedrich Bonhoeffer. Berlin, 29.11.1937

303

Teil II: Vorlesungen und Übungen, Vorträge und Aufsätze

305

a) Erster Kurs. Aufbau des Predigerseminars in Zingst und Finkenwalde. 26. April - 16. Oktober 1935

307

A. VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN

307

B. VORTRÄGE UND AUFSATZ

369

b) Zweiter Kurs. Gründung des Bruderhauses und Schwedenreise. 4. November 1935 - 15. März 1936

422

A. VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN

422

B. VORTRAG

597

c) Dritter Kurs. Volksmission und Konferenz von Chamby. 15. April - 23. August 1936

602

A. VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN

602

B. VORTRÄGE UND AUFSÄTZE

655

d) Vierter Kurs. Bruch mit Genf und Arbeit an der "Nachfolge". 17. Oktober 1936 - 15. März 1937

721

A. VORLESUNGEN UND ÜBUNGEN

721

B. VORTRAG

786

e) Fünfter Kurs. Fertigstellung der "Nachfolge" , Verbot des Seminars und Ende des Bruderhauses. 18. April - 11. September 1937

820

A. VORLESUNG

820

B. VORTRAG

829

Teil III: Predigten, Meditationen, Bibelarbeiten

849

a) Erster Kurs. Aufbau des Predigerseminars in Zingst und Finkenwalde. 26. April - 16. Oktober 1935

851

1. Predigt zu Psalm 42. Zingst, Exaudi, 2.6.1935

851

15. Traupredigt zu Johannes 13,34. Magdeburg, 18.7.1936

851

2. Predigt zu Sacharja 3, 1-5 . Finkenwalde, 5. Sonntag nach Trinitatis, 21.7.1935

860

3. Skizze zu Proverbia 3,27-33. Finkenwalde, Sommer 1935

867

4. Skizze einer Beichtansprache zu Proverbia 28, 13. Finkenwalde, Sommer 1935

869

5. Biblische Besinnung: Der Morgen. Finkenwalde, Sommer 1935

871

6. Auslegung zu Römer 9-1 1 (Mitschrift). Finkenwalde, 28.9.1935

875

7. Bibelarbeit: König David. Finkenwalde, 8.-11.10.1935

878

b) Zweiter Kurs. Gründung des Bruderhauses und Schwedenreise.

4. November 1935 - 15. März 1936

905

8. Predigt zu Matthäus 18, 21-35. Finkenwalde, vorletzter Sonntag des Kirchenjahres, 17.11.1935

905

9. Predigt zu Apokalypse 14, 6-13. Finkenwalde, Totensonntag, 24.11.1935

911

10. Skizze zu Lukas 1,39-56. Finkenwalde, Heiligabend, 24.12.1935

919

11. Predigt zu Psalm 90 (Trauerfeier für Julie Bonhoeffer). Berlin, 15.1.1936

920

c) Dritter Kurs. Volksmission und Konferenz von Chamby. 15. April - 23. August 1936

926

12. Traupredigt zu I Thessalonicher 5,16-18 (Mitschrift). Falkensee, 15.4.1936

926

13. Bibelarbeit zu Esra und Nehemia: Wiederaufbau Jerusalems. Finkenwalde, 21.4.1936

930

14. Anleitung zur Schriftmeditation. Finkenwalde, 22.5.1936

944

d) Vierter Kurs. Bruch mit Genf und Arbeit an der "Nachfolge". 17. Oktober 1936 - 15. März 1937

954

16. Bibelarbeit zu den Timotheusbriefen (Mitschrift) . Finkenwalde, 20.10.1936

954

17. Predigtmeditation zu Apokalypse 2, 1-7. Finkenwalde, 25.10.1936

970

18. Predigt zu Matthäus 26,45 b-50. Finkenwalde, Judica, 14.3.1937

973

e) Fünfter Kurs. Fertigstellung der "Nachfolge", Verbot des Seminars und Ende des Bruderhauses. 18. April - 11. September 1937

980

19. Predigt zu Psalm 58. Finkenwalde, 8. Sonntag nach Trinitatis, 11.7.1937

980

Leben und Werk

Bonhoeffer heute

Forschung

ibg