Hermann Sasse

Hermann  Sasse

Hermann Sasse

Hermann Sasse und Dietrich Bonhoeffer lernten sich kennen, als Bonhoeffer Anfang der 1930er Jahre begann, sich ökumenisch zu engagieren. Es verband sie, dass auch Sasse als Stipendiat in Amerika gewesen war und sie ähnlich unzufrieden mit der kirchlich-theologischen Grundlegung der Arbeit waren. Zu dem Zeitpunkt beeindruckte Bonhoeffr das unbestechliche politische Urteil Sasses je näher die Hitlerzeit rückte.

Eine Zeit lang waren sie Gefährten im Kirchenkampf und arbeiteten als solche gemeinsam am Betheler Bekenntnis. Sasse sagte in der Zeit über Bonhoeffer, dass er ihn als einen der besten Theologen Deutschlands sehe, den er nicht im Kirchenkampf aufgerieben wissen wollte.

Aus diesem Verständnis entwickelte sich jedoch ein zunehmender Gegensatz, als Bonhoeffer sich weiterhin auf Seiten der Bekennenden Kirche engagierte, während Sasse sich den Lutheranern anschloss. 1933 war Sasse so weit, die Bekennende Kirche, für deren Anerkennung Bonhoeffer kämpfte, als Sekte zu bezeichnen. Bonhoeffer dagegen las noch immer mit Interesse Sasses Veröffentlichungen und fand selbst bei scharfem Widerspruch und bekümmerter Kritik doch immer noch etwas, was ihm Eindruck machte.

Quelle:

Bethge, Eberhard: Dietrich Bonhoeffer. Theologe – Christ – Zeitgenosse. Eine Biographie. Gütersloh9 2005.

SASSE, HERMANN, LIC. (1895-1976): war Professor für Konfessionskunde und Pfarrer an der Berliner Marienkirche. Er engagierte sich bei Faith and Order und berichtete im Kirchlichen Jahrbuch regelmäßig mit scharfem theologischem Sachverstand über die ökumenischen Ereignisse. Sasse beteiligte sich im Kirchenkampf und gehörte zu den Vertretern, die in Bethel an einer ersten theologischen Erklärung arbeiteten. Im weiteren Verlauf schloss Sasse sich den konfessionalistischen Lutheranern an.

Vita aus:

Bethge, Eberhard: Dietrich Bonhoeffer. Theologe – Christ – Zeitgenosse. Eine Biographie. Gütersloh 92005.

Gerhard  Jacobi

Leben und Werk

Bonhoeffer heute

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