Wolfgang Staemmler

Dietrich mit Wolfgang Staemmler

Dietrich mit Wolfgang Staemmler

Quelle:

Bildbiografie Dietrich Bonhoeffer. Bilder aus seinem Leben, herausgegeben von Eberhard Bethge, Renate Bethge und Christian Gremmels, © Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh 2005

Die provinz-sächsischen Kandidaten im Predigerseminar Finkenwalde überredeten Bonhoeffer, auf ihrer Bruderschaftstagung Ende August 1935 in Hauteroda ersatzweise zu referieren. Dort lernten Wolfgang Staemmler, Mentor der provinz-sächsischen jungen Theologen der Bekennenden Kirche, und Bonhoeffer sich kennen. Ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit riss nicht mehr ab. Auf Staemmlers Anregung hin verfasste Eberhard Bethge im Sinne Bonhoeffers um Ostern 1936 die Anregung zur täglichen Meditation für den provinz-sächsischen Rundbrief. Von Staemmler wurde Bonhoeffer am 15.11.1940 mit wissenschaftlicher Arbeit für die Bekennende Kirche der Altpreußischen Union beauftragt; in diesem Auftrag entstanden Bonhoeffers Gutachten und Manuskripte für eine Ethik.

Quelle:

DBW 14 / DBW 16 / Eberhard Bethge: Dietrich Bonhoeffer. Theologe – Christ – Zeitgenosse. Eine Biographie. Gütersloh 92005.

STÄMMLER, WOLFGANG (1889-1970): war 1929 Superintendent in Halle; 1931 Leiter des neu eröffneten Predigerseminars der Kirchenprovinz Sachsen in Frankfurt an der Oder, das im Kirchenkampf 1933 zusammenbrach; als Mitglied der Bekennenden Kirche 1934 Pfarrer in Großkugel bei Halle, 1934 mit Redeverbot belegt, 1935 ausgewiesen; 1936 im provinzsächsischen Bruderrat. 1939 verhaftet, aus dem Regierungsbezirk Merseburg ausgewiesen, Reichsredeverbot. 1940 verlor der gesamt-altpreußische Bruderrat durch Einberufung zum Militär und Verhaftung fast seine Arbeitsfähigkeit; Staemmler sprang ein als Präses, erkrankte, verschlüsselt ausgedrückt, aber schon am 16.11.1940, das heißt er wurde verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil er in Übertretung des Reichsredeverbots einen Vortrag gehalten hatte. Der Bruderrat zögerte, ihn auf die Fürbittenliste der Bekennenden Kirche zu setzen. Im Herbst 1943 wurde er wegen eines politischen Witzes erneut verhaftet und am 13.4.1944 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Nach Kriegsende 1945 Propst, zugleich bis 1950 Direktor des Predigerseminars Wittenberg.

Vita aus:

Bethge, Eberhard: Dietrich Bonhoeffer. Theologe – Christ – Zeitgenosse. Eine Biographie. Gütersloh 92005. / DBW 10, 14, 16, 8

Leben und Werk

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