Ev.–Luth. Dietrich–Bonhoeffer–Kirchgemeinde

Ev.–Luth. Dietrich–Bonhoeffer–Kirchgemeinde

Markersdorfer Str. 79
09123 Chemnitz
Tel 0371 224197

Quelle: , ©

Bonhoeffer-Kirche-Chemnitz

Wir sind eine Kirchgemeinde, genauer gesagt die Evangelisch–Lutherische Dietrich–Bonhoeffer–Kirchgemeinde in Chemnitz. Wir existieren erst seit 1979. Einige Jahre früher wurde im Süden dieser Industriestadt in Sachsen mit dem Bau einer riesigen Plattenbau-Siedlung begonnen. Hier sollten einmal 100.000 Menschen wohnen. Glücklich schätzte sich, wer eine Neubauwohnung mit Bad, Innen–WC und Fernheizung bekam. Das gehörte damals nämlich nicht selbstverständlich zum Wohnstandart. Das erste Baugebiet entstand auf den Feldern von Helbersdorf, einem kleinen Stadtteil, der kirchlich zur St. Nikolai-Thomas-Kirchgemeinde gehörte. In Helbersdorf gab es bereits die Heilig–Geist–Kapelle, die 1953 bis 1955 aus Baumaterialien wurde, die aus dem Abbruch des im zweiten zerstörten Gemeindesaales der St. Jakobi–Kirchgemeinde aus der Innenstadt stammten. Damals war an einen so großen Stadtteil gar nicht zu denken. Als das Wohnungsbauprogramm der DDR in Angriff genommen wurde, war Kirche froh, bereits ein Standbein in diesem Gebiet zu haben. Der Kirchenvorstand der Ev.-Luth. St. Nikolai–Thomas–Kirchgemeinde bildete eine Leitungsgruppe, die sich um den Aufbau der kirchlichen Arbeit dort kümmerte. Ein Wohnblock nach dem anderen wurde in die Höhe gezogen. Immer mehr Menschen zogen in den Süden von Chemnitz. Das Landeskirchenamt in Dresden entschied 1978, dass eine neue Kirchgemeinde entstehen sollte

Am 1. Januar 1979 war es dann so weit: Die Kirchgemeinde, die gegründet wurde, gab sich den Namen des Theologen Dietrich Bonhoeffer, der sich traute, gegen die nationalsozialische Idee anzukämpfen, und dafür sterben musste.

Mit den Gedanken Bonhoeffers beschäftigen wir uns immer wieder. Sie geben Anreiz, sich mit der aktuellen Zeit auseinanderzusetzen und nicht alles hinzunehmen, wie es nun einmal ist. Die Dietrich–Bonhoeff–Kirchgemeinde - das sind wir. Hier in der Heilig–Geist–Kapelle begann es. Sie hat im Laufe ihrer Geschichte manchen Umbau erlebt. Meistens reden wir vom Gemeindezentrum Helbersdorf (GZH). In den 70er Jahren wurde ein Wohnhaus errichtet, in dem auch Gemeinderäume wie Büro und Unterrichtsraum einen Platz fanden, im Dachgeschoss der Kapelle fand die Kleinkinderarbeit ihren Platz, zuletzt (1996/97) wurde sie zu einem Jugendbegegnungszentrum ausgebaut. Woche für Woche treffen sich hier Kinder und Jugendliche neben den normalen Gemeindeveranstaltungen, um Billard und Tischtennis zu spielen, sich im Café ¾ zu treffen oder einfach nur zu quatschen. Die Heilig–Geist–Kapelle war bei Zeiten zu klein. Zu den Gottesdiensten und Gemeindefesten platzte sie aus allen Nähten. Nur zwei Kilometer weiter, schon im anderen Dorf, das vom Neubaugebiet umbaut wurde - in Markersdorf -, stand ein altes Bauerngut, das die Kirchgemeinde erwerben konnte. Mit viel Elan ging die Gemeinde an ihren Kirchen–Neubau. Das alte Haus wurde abgerissen. Aus ein paar alten Balken dieses Hauses entstand ein Kreuz, unter dem Gemeindeleben auf diesem Gelände begann. Kirche, Saal, Unterrichtsräume und Büro fanden unter einem Dach ihren Platz.

Die Kirche wurde – wie kann es anders sein - nach unserem Namenspatron "Dietrich Bonhoeffer" benannt. Das Kreuz ist nicht mehr das Alte. Als unser Gemeindezentrum Markersdorf (GZM) 1995 sein zehnjähriges Jubiläum feierte, wurde ein Neues, Größeres errichtet. Und was wollen wir? Wir wollen Kirche für andere (Zitat Bonhoeffer) sein: offen für alle. Alle Probleme können wir nicht lösen, aber wir können zuhören und vielleicht bei dem einen oder der anderen ein wenig helfen. So gut wir können, wollen wir dies tun, was Jesus seinen Freunden vor 2000 Jahren nahe gelegt und Paulus ganz kurz formuliert hat:

Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal. 6,2)