Herkunft und Familie

Dietrich Bonhoeffer war das sechste von acht Kindern. Er hatte vier Schwestern und drei Brüder und wurde mit seiner Zwillingsschwester am 4. Februar 1906 in Breslau geboren. Von seinem sechsten Lebensjahr an wuchs er in Berlin auf, wo dem Vater Karl Bonhoeffer der Lehrstuhl für Neurologie und Psychiatrie und die Leitung der Universitäts-Nervenklinik übertragen worden war. Die Mutter, Paula Bonhoeffer, geb. von Hase, war eine überzeugte Christin, aufgewachsen als Tochter und Enkelin von Theologen, lebhaft, kontaktfreudig und fantasievoll. Über kleine Streiche ihrer Kinder konnte sie hinwegsehen, aber Rücksichtslosigkeit und Lieblosigkeit gegenüber anderen duldete sie nicht.

Paula Bonhoeffer hatte das Lehrerinnenexamen für höhere Mädchenschulen gemacht, was damals sehr ungewöhnlich war. Mädchen studierten nicht und sie hatte wegen ihres Wunsches manche Auseinandersetzungen mit ihren Eltern. Bonhoeffers Mutter unterrichtete in den ersten Jahren ihre Kinder selbst, jeweils mit ein paar gleichaltrigen Freunden. Als ihr das bei acht Kindern zu viel wurde und sie eine Hauslehrerin zu Hilfe nehmen musste, behielt sie sich doch den Religionsunterricht selber vor.

Bonhoeffers Vater war zurückhaltend im Auftreten und sehr kritisch gegenüber jeder Art von Überheblichkeit. Einfachheit und Klarheit waren ihm oberstes Gebot. Dietrich Bonhoeffer hat später öfter betont, welch positive Wirkungen diese Eigenschaften der Eltern auf seine Erziehung und seinen Lebensweg hatten.

Liebe Mama,

Du mußt wissen, daß ich jeden Tag unzählige Male an Dich und Papa denke und daß ich Gott danke, daß Ihr da seid für mich und für die ganze Familie. Ich weiß, daß Du immer nur für uns gelebt hast und daß es für Dich ein eigenes Leben nicht gegeben hat. Daher kommt es, daß ich alles, was ich erlebe, auch nur mit Euch zusammen erleben kann.

Dietrich Bonhoeffer aus der Haft an seine Eltern, 28.12.1944

Prediger Georg Philipp Bonhöfer (1614–1676), mit seinen zwei Frauen Anna Marie Müller (1621–1649) und Eufrosine Katharine Gräter (1631–1703). St. Michael in Schwäbisch Hall.Johann Friedrich Bonhoeffer (1718–1783), DekanMarie Magdalena Bonhöffer (1744–1794), die <q>schöne Bonhoefferin</q>. Epitaphe, St. Michael, Schwäbisch Hall.Die Tafel-Brüder, genannt der <q>weise</q>, der <q>wilde</q>, der <q>fromme</q> und der <q>schöne Tafel</q> (von links). Zeitgenössischer Stich im Arbeitszimmer von Dietrich Bonhoeffers Vater.Das Bonhoeffersche Wappen mit einem Löwen, der einen Bohnenstrauch in den Tatzen hält (Klosterstraße 7, Schwäbisch Hall)Urgroßvater Kalckreuth mit seinen Töchtern Clara, Pauline und HeleneDer Großvater Friedrich Bonhoeffer (1828–1907)Die Großmutter Julie Bonhoeffer (1842–1936)Clara von Hase mit ihrem Mann Karl Alfred von Hase und ihrer Schwester Helene Yorck von WartenburgKarl August von HaseKarl Alfred von HaseClara von Hase als junge EhefrauPaula von HaseKarl Bonhoeffer als Medizinstudent in Tübingen (1. Reihe, Mitte)Diplom des Königlichen Provinzialschulkollegiums zu Breslau für Fräulein Paula von Hase

Leben und Werk

Bonhoeffer heute

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