Radio-Projekt

Lehrerin Felicitas Handschuch berichtet über ein Rundfunkprojekt ihrer Schüler:

Seit 1985 heißt unsere Schule Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Der Namensgeber unserer Schule ist uns sehr wichtig und wir versuchen immer wieder, vor allem aber in den Jubiläumsjahren, mit unterschiedlichen Projekten an ihn zu erinnern. Deshalb gibt es einen Arbeitskreis Bonhoefferjahr, der für 2015/2016 verschiedene Veranstaltungen plant bzw. schon durchgeführt hat.

So gab es einen Gedenktag zum 70. Todestag Bonhoeffers, am Ende des Schuljahres wird es einen Projekttag unter dem Motto Verantwortung für die Zukunft; geben, im Herbst dann einen Projekttag zu den Menschenrechten und im Februar ein Geburtstagsfest, für das wir ein Friedensmahl planen.

Eines der Projekte in diesem Schuljahr war ein P-Seminar (Projekt-Seminar), das in Bayern zur Oberstufe des Gymnasiums gehört und nach Möglichkeit mit externen Partnern zusammenarbeiten soll. Unser externer Partner für dieses Projekt war der Bayerische Rundfunk, insbesondere die Kirchenredaktion des BR. Gecoacht von einer Redakteurin durften wir ein halbstündiges Feature und einen so genannten gebauten Beitrag über Dietrich Bonhoeffer gestalten.

Zur Recherche fuhren die Schüler, begleitet von zwei Lehrerinnen, noch während der Sommerferien nach Berlin, um sich auf die Spuren Dietrich Bonhoeffers zu begeben. Im Anschluss daran nahmen sie für eineinhalb Tage an der Jahrestagung der ibg in Eisenach teil und führten Experteninterviews. Später besuchten sie noch das Konzentrationslager Flossenbürg, geführt vom ehemaligen Pfarrer von Flossenbürg.

Alle Führungen und Interviews mussten von den Schülern transkribiert werden. Danach begann der schwierigste Teil - wie macht man aus einem so vielfältigem Material eine zusammen hängende und für die unterschiedlichsten Zielgruppen interessante Sendung? Hier war die Hilfe des Mediencoaches besonders wichtig. Schließlich wurde ein Manuskript erarbeitet und dann in einem Aufnahmestudio des BR eingesprochen und von einer Tontechnikerin bearbeitet. In den Osterferien durften wir  noch einen 4-Minutenbeitrag gestalten, der als Werbung für das Feature ausgestrahlt wurde.

Schüler-Meinungen zum Projekt:

Das P-Seminar Radiofeature klang für mich von Anfang an vielversprechend, da ich schon immer zum Radio wollte und sich mir hier die Möglichkeit bot, auch einmal mit dem BR zu kooperieren und einen Einblick hinter die Kulissen zu ergattern.
Zu Beginn der Spurensuche ging es schon in den Sommerferien für wenige Tage zunächst nach Berlin und dann nach Eisenach.
In der Hauptstadt besuchten wir viele Stationen aus dem Leben Bonhoeffers wie zum Beispiel seine Schule, das Haus seiner Eltern oder auch die Zionskirche, in welcher er eine Zeit lang engagiert war.
In Eisenach nahmen wir dann an der Tagung der Internationalen Bonhoeffer Gesellschaft ibg teil, wobei wir einige Interviews mit Leuten führen konnten, die mehr über Bonhoeffer wissen als wir, wobei wir wichtige Informationen für unseren Beitrag für den BR erhielten.
Weitere Informationen bekamen wir auch von den Personen, die einen wesentlichen Anteil an der Namensgebung unserer Schule haben oder auch beim Tagesausflug nach Flossenbürg, bei dem uns Pfarrer Werner, den wir auf der Tagung in Eisenach kennenlernten, Genaueres über die Missstände im Konzentrationslager in der Oberpfalz erzählte.
Das P-Seminar gefiel mir also, da man selbst mehr über den Namensgeber der Schule, die man besuchte, erfuhr, da man die Leute in Eisenach mit Fragen, die man sich selbst ausdachte, befragen, die Interviews selbst schneiden und die Texte, wie am Ende unseres Beitrags, selber einsprechen konnte.
Alles in Allem war dieses P-Seminar für mich wohl das Beste, welches ich mir hätte aussuchen können.

Erik Ganesch

 

Durch die Arbeit an der Radiosendung bin ich mir viel stärker bewusst geworden, welche große Bedeutung die Namensgebung unserer Schule Dietrich Bonhoeffer Gymnasium hat. Ich habe das Gefühl, mich nicht nur viel besser hinsichtlich Bonhoeffer auszukennen, sondern auch dem Aufwand der Produktion einer Radiosendung bin ich vertrauter geworden. Wir durften selbständig unsere Aufnahmen schneiden, die wir uns zuvor durch etliche Ausflüge an den verschiedensten Orten erwarben, die für die Suche zu Bonhoeffers Spuren einen näher brachten. Ebenso bekamen wir Einblicke in den bayrischen Rundfunk, durften uns mit Journalisten beraten und unsere Texte transkribieren. Ich persönlich fand den Ort, Dietrich Bonhoeffers Hinrichtung am interessantesten. Durch die Führung durch Flossenburg bekamen wir genauste Einblicke in die damaligen Umstände dieses Konzentrationslagers und auch wenn Pfarrer Bonhoeffer nicht einen ganzen Tag dort verbrachte, konnten wir alle mitfühlen wie würdevoll er gestorben ist. Dietrich Bonhoeffer ist ein sehr mutiger und aufopferungsvoller Mensch gewesen, dies konnten wir ihm am besten durch Widmung unserer Schule anrechnen und ich bin stolz auf so eine Schule zu gehen.

Alexandra Golab

 

Unser P-Seminar hat sich damit beschäftigt, eine Radiosendung über Dietrich Bonhoeffer zu gestalten. Der BR hat es uns ermöglicht, eine halbe Stunde über Dietrich Bonhoeffer, den Namensgeber unserer Schule zu berichten. Es war interessant zu sehen, wie eine Radiosendung tatsächlich entsteht. Am Anfang haben wir ständig Interviews geführt und wir alle haben uns die Frage gestellt, wie soll daraus eine Radiosendung werden? Doch nach und nach konnte man endlich eine Struktur erkennen. Bei dem Produktionstermin waren wir alle im Bayerischen Rundfunk und habengespannt zugeschaut, wie die Zwischentexte eingesprochen wurden und wie dann alles zusammengeschnitten wurde. Leider konnten wir dabei nicht viel helfen, aber es war trotzdem interessant zuzuschauen. Am Ende des Tages war unsere Radiosendung dann fertig und wir haben sie uns gleich im Unterricht angehört. Wir alle waren begeistert von dem Ergebnis. Wir hätten nie gedacht, dass es doch so gut wird.

Lena Schäfer

 

Zu Anfang dachte ich, die Menge an Interviews und die damit verbundenen Transkriptionen würde niemals weniger werden, doch nach zugegeben wirklich viel Arbeit und Absprache mit Frau Goeckel hatten wir endlich unser finales Manuskript. Ich hätte nie gedacht, dass so unglaublich viel Arbeit für letzten Endes ein paar Seiten Text notwendig ist. Natürlich war es schade zu sehen, wie viel wir letzten Endes aus dem ersten Manuskript kürzen mussten, aber am Ende hatten wir dann die wichtigsten Infos zusammen. Obwohl ich nicht in Berlin dabei war, fand ich auch den Besuch in Flossenbürg sehr interessant und beeindruckend. Auf Grund dieses Seminars hatten wir auch die Möglichkeit uns mit vielen Bonhoeffer-Experten zu unterhalten. Es gab so einiges, was ich vor Beginn der Arbeit an der Reportage nicht wusste, und ich denke, so ging es eigentlich so gut wie jedem aus meinem Seminar. In der Schule sollten wir Teile der Interviews schon grob zusammenschneiden, so dass der BR das dann gleich verwenden konnte. Wenn ich mir überlege, wie lange wir da für ein paar Sekunden Interview gebraucht haben, und mit welcher Geschwindigkeit das die geübten Hände der Tontechnikerin des BR gemacht haben, war das schon ziemlich beeindruckend. Es war alles in allem eine sehr schöne und aufregende Zeit, und ich bereue es überhaupt nicht, mich für das P-Seminar Radiofeature entschieden zu haben! Ich würde es jeder Zeit wieder tun, denn in meinen Augen ist es auch die einmalige Chance, einen Blick hinter die Kulissen des Radios zu werfen.

Lisa Bauereiß

 

Wenn Sie mehr über das Projekt erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an online-redaktion|bei|dietrich-bonhoeffer.net. Wir leiten Ihre Anfrage an Frau Handschuch weiter.

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