Am Anfang, ja vor Beginn seiner Wirksamkeit wird Jesus
vom Teufel versucht. Die Mächte des Bösen, des Abfalls
von Gott treten an ihn heran und wollen ihn in dem Augenblick,
da er im Begriff ist, sein Amt als Messias anzutreten, zu
Fall bringen (Lukas 4, 3 f). Und nun wird erzählt, daß Jesus hungert.
Und nun tritt der Teufel an ihn heran: Bist du Gottes
Sohn, so sprich zu dem Stein, daß er Brot werde. Hast du die
Kraft eines Gottes, so hilf dir selbst. Tu ein Wunder, mach aus
den Steinen Brot und du wirst satt werden. Wozu hast du diese
Macht? Beweis deine Macht, wenn du Gottes Sohn bist. Sieh,
nicht nur du hungerst, sondern Millionen Menschen hungern.
Ihre Augen blicken allein nach dem, der ihnen zu essen gibt.
Sie sind nicht fähig, sich zu begeistern für dich, für Gott, wenn
du ihnen nicht zuerst Brot gibst. … Jesus erkennt in dieser
Stimme der scheinbar fürbittenden Liebe die Stimme des Teufels.
Das war eine unerhörte Erkenntnis. Er weist den Teufel ab:
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem
jeglichen Wort Gottes.« Das heißt hier im Grunde: Gott
täuscht keinen Menschen.
Quelle:
Ökumene, Universität, Pfarramt 1931-1932, DBW Band 11,
Seite 395 f