Jesus Christus muß leiden und verworfen werden. Es ist das
Muß der Verheißung Gottes, auf daß die Schrift erfüllet
werde. Leiden und Verworfenwerden ist nicht dasselbe. Jesus
konnte ja der im Leiden noch gefeierte Christus sein. Auf dem
Leiden könnte ja noch das ganze Mitleid und die Bewunderung
der Welt liegen. Das Leiden könnte als tragisches noch in sich
selbst eigenen Wert, eigene Ehre und Würde tragen. Jesus ist
aber der im Leiden verworfene Christus. Das Verworfenwerden
nimmt dem Leiden jede Würde und Ehre. sind der zusammenfassende Ausdruck für das Kreuz
Jesu. Kreuzestod heißt als Verworfener, Ausgestoßener leiden
und sterben. Jesus muß leiden und verworfen werden kraft göttlicher
Notwendigkeit. Jeder Versuch, daß Notwendige zu verhindern,
ist satanisch. Selbst oder gerade dort, wo er aus dem
Kreis der Jünger kommt; denn er will Christus nicht Christus
sein lassen. … So ist für Jesus die Notwendigkeit gegeben, das
Muß des Leidens nun auch klar und eindeutig auf seine Jünger
zu beziehen. Wie Christus nur Christus ist als der leidende und
verworfene, so ist der Jünger nur Jünger als der leidende und
verworfene als der mitgekreuzigte. Die Nachfolge als die Bindung
an die Person Jesu Christi stellt den Nachfolgenden unter
das Gesetz Christi, d. h. unter das Kreuz.
Quelle:
Nachfolge, DBW Band 4,
Seite 77 f