Gottes Ja zu uns

Die Auferstehung Jesu Christi ist Gottes Ja zu uns. Christus
starb um unserer Sünde willen, er wurde auferweckt um
unserer Gerechtigkeit willen (Römer 4, 25). Christi Tod war das
Todesurteil über uns und unsere Sünden. Wäre Christus im
Tode geblieben, so wäre dieses Todesurteil noch in Kraft; »wir
wären noch in unseren Sünden« (1 Korinther 15, 17). Weil aber
Christus auferweckt ist vom Tode, darum ist das Urteil über uns
aufgehoben und wir sind mit Christus auferstanden (1 Korinther
15, 20-23). Das ist so, weil wir ja kraft der Annahme unserer
menschlichen Natur in der Fleischwerdung in Jesus Christus
sind; was ihm widerfährt, widerfährt uns; denn wir sind von
ihm angenommen. Das ist kein Erfahrungsurteil, sondern ein
Urteil Gottes, das im Glauben an Gottes Wort anerkannt werden
will. …
Die Auferstehung Jesu Christi fordert den Glauben. Es ist das
einmütige Zeugnis aller Berichte, so uneinheitlich sie sonst das
hier Geschehene und Erlebte wiedergeben, daß der Auferstandene
sich nicht der Welt, sondern nur den Seinen zeigt (Apostelgeschichte
10, 40 f). Jesus stellt sich nicht einer unparteiischen Instanz,
um sich vor der Welt das Wunder seiner Auferstehung
beglaubigen zu lassen und sie damit zur Anerkennung zu zwingen.
Er will geglaubt, gepredigt und wieder geglaubt sein.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Konspiration und Haft 1940-1945
, DBW Band 16, Seite 472, 473

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