Drei Gaben

Zu der Einwohnung des Vaters und des Sohnes
(Johannes 14, 23) und der Sendung des Heiligen Geistes
kommen die Gaben (Johannes 14, 27-31), die Jesus den Jüngern
gibt, als er sie verläßt. Zuerst der Friede. Damit die Jünger
wissen, was hier gemeint ist, sagt Jesus es in deutlicher Wiederholung,
daß es Sein Friede ist, den er den Seinen gibt. Wie
leicht konnte sonst hier Täuschung und falsche Hoffnung entstehen!
Es ist der Friede dessen, der auf Erden nicht hatte, da er
sein Haupt hinlegte, und der ans Kreuz mußte. Es ist der Friede
mit Gott und den Menschen auch dort, wo Gottes und der
Menschen Zorn uns zu vernichten drohen. Nur dieser Christusfriede
hat Bestand. …
Die zweite Gabe ist die Freude. Indem Jesus zum Vater geht, der
größer ist als er, weil er in der Herrlichkeit und Verklärung ist,
gibt er denen, die ihn liebhaben, Freude. …
Die Verheißung Jesu schenkt den Seinen Kraft des Glaubens.
Das ist die dritte Gabe. Es geschieht nichts als was der Herr
vorhergesagt hat. Es geht alles nach seinem Wort. … In dem
allen aber weiß die Gemeinde durch das Wort Jesu, daß ihr
Herr zu seinem Vater geht und wiederkommt. Sie glaubt seinem
Wort und wartet auf seine Verheißung. Im Glauben ist sie der
Sendung des Heiligen Geistes gewiß.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Illegale Theologenausbildung: Sammelvikariate 1937-1940
, DBW Band 15, Seite 569 ff

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