Wir herrschen nicht, sondern wir werden beherrscht. Das
Ding, die Welt beherrscht den Menschen, der Mensch
ist Gefangener, Sklave der Welt, seine Herrschaft ist Illusion;
die Technik ist die Macht, mit der die Erde nach dem Menschen
greift und ihn bezwingt. Und weil wir nicht mehr herrschen,
darum verlieren wir den Boden, darum ist die Erde nicht
mehr unsere Erde, darum werden wir erdfremd. Wir herrschen
aber darum nicht, weil wir die Welt nicht als Gottes Schöpfung
kennen und weil wir unsere Herrschaft von Gott her empfangen,
sondern selbst an uns reißen. Es gibt kein »Frei-sein-von«
ohne das »Frei-sein-für«, es gibt kein Herrschen ohne den
Dienst an Gott, mit dem einen verliert der Mensch notwendig
das andere. … Das Freisein des Menschen für Gott und den anderen
Menschen und das Freisein des Menschen von der Kreatur
in seiner Herrschaft über sie ist die Ebenbildlichkeit des ersten
Menschen.
Quelle:
Schöpfung und Fall, DBW Band 3,
Seite 62 f