Der Welt anstößig sein

Selig sind, die um Gerechtigkeit willen verfolgt werden,
denn das Himmelreich ist ihr (Matthäus 5, 10). Es ist hier
nicht die Rede von der Gerechtigkeit Gottes, sondern vom
Leiden um einer gerechten Sache, um des gerechten Urteilens
und Tuns der Jünger Jesu willen. In Urteil und Tat werden sich
die, die Jesus nachfolgen in Verzicht auf Besitz, auf Glück, auf
Recht, auf Gerechtigkeit, auf Ehre, auf Gewalt, unterscheiden
von der Welt; sie werden der Welt anstößig sein. Darum werden
die Jünger um Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Nicht
Anerkennung, sondern Verwerfung ist der Lohn ihres Wortes
und Werkes durch die Welt. Es ist wichtig, daß Jesus seine
Jünger auch dort selig preist, wo sie nicht unmittelbar um des
Bekenntnisses zu seinem Namen willen, sondern um einer gerechten
Sache willen leiden. Es wird ihnen dieselbe Verheißung
zuteil wie den Armen. Als die Verfolgten sind sie ja ihnen
gleich.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Nachfolge
, DBW Band 4, Seite 108

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