Das Wort Gottes bedarf keines Schmuckes

Das Wort Gottes, wie es in der Bibel und in der Verkündigung
seines Evangeliums an uns ergeht, bedarf keines
Schmuckes, es ist sein eigener Schmuck, seine eigene Herrlichkeit,
seine eigene Schönheit – das ist gewiß wahr – aber wie
besondere menschliche Schönheit, so kann sich auch das Wort
Gottes dem Schmuck derer, die es liebhaben, nicht entziehen –
aber wie jeder Schmuck wahrer Schönheit kann auch der
Schmuck des Wortes Gottes nur darin bestehen, daß seine ihm
eigene Schönheit umso herrlicher strahle – nichts Fremdes,
nichts Falsches, nichts Unechtes, nicht glitzernder Tand und
nicht Schminke, nichts, was die eigene Schönheit verdeckt,
sondern was sie offenbart und sichtbar macht – darf solcher
Schmuck sein.
Und es haben sich die, die dieses Wort Gottes, wie es seit 2000
Jahren ergeht, liebten, nicht nehmen lassen, ihr Schönstes zu
seinem Schmuck herbeizutragen. Und das Schönste konnte gar
nichts anderes sein als etwas Unsichtbares, nämlich ein gehorsames
Herz.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
London 1933-1935
, DBW Band 13, Seite 353

Gedanken zum 21. Oktober

Leben und Werk

Bonhoeffer heute

Forschung

ibg