Gott will die Überwindung des Todes

Wir können angesichts des Todes nicht in fatalistischer
Weise sprechen: »Gott will es«, wir müssen das andere
hinzusetzen: »Gott will es nicht«. Der Tod zeigt an, daß die
Welt nicht so ist, wie sie sein sollte, sondern daß sie der
Erlösung bedarf. Christus allein ist die Überwindung des Todes.
Hier kommt das »Gott will es« und »Gott will es nicht« zur
schärfsten Zuspitzung und zum Austrag. Gott willigt ein in das,
was Gott nicht will, und von nun an muß der Tod dennoch
Gott dienen. Von nun an umfaßt das »Gott will es« auch das
»Gott will es nicht«. durch den Tod Jesu Christi. Allein in Kreuz und Auferstehung
Jesu Christi ist der Tod in Gottes Gewalt gekommen, muß er
den Zielen Gottes dienen. Nicht eine fatalistische Ergebung,
sondern der lebendige Glaube an den für uns gestorbenen und
auferstandenen Jesus Christus vermag ernstlich mit dem Tode
fertig zu werden.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Konspiration und Haft 1940-1945
, DBW Band 16, Seite 194

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