Mose starb auf dem Berg, von dem aus er das Land der Verheißung
nur aus der Ferne grüßen durfte (5 Mose 32, 48-52).
Wenn in der Bibel von Verheißungen Gottes geredet wird,
dann geht es um Sterben und Leben. … Die Sprache, die diese
uralte Geschichte redet ist deutlich. Wer Gott gesehen hat,
muß sterben, vor der Verheißung Gottes stirbt der Sünder. Verstehen
wir, was das für uns bedeutet so kurz vor Weihnachten.
Weihnachten soll die große Verheißung Gottes erfüllt werden,
eine Verheißung, die noch unendlich viel gewichtiger als die
Verheißung des gelobten Landes ist. … Die Bibel ist voll von
der Verkündigung, daß das große Wunder geschehen ist, ohne
Tun der Menschen als Tat Gottes. … Was war geschehen? Gott
hatte das Elend der Welt angesehen und war selbst gekommen,
um zu helfen. Nun war er da, nicht als ein Mächtiger sondern
in der Verborgenheit der Menschlichkeit, da wo Sündiges,
Schwaches, Jammervolles, Elendes in der Welt ist, eben da geht
Gott hin, hier läßt er sich finden von jedem. Und diese Verkündigung
geht durch die Welt Jahr für Jahr neu und kommt
auch dies Jahr wieder zu uns.

Quelle:
Barcelona, Berlin, Amerika 1928-1931, DBW Band 10,
Seite 583 f, 586