Gesichter der ibg

Auf dieser Seite erzählen Ihnen einige Mitglieder der ibg, warum sie ein Teil der Bonhoeffer-Gesellschaft sind.

 

Ich bin in der ibg, weil ich die Gründung einer solchen Gesellschaft "als dringend erforderlich" bei der Eröffnung des ersten Bonhoeffer-Kongresses 1971 in Kaiserswerth vorgeschlagen habe. Der Bonhoeffer-Nachlass war damals noch völlig ungesichert, und Geld für diesen Zweck konnte nur ein "eingetragener Verein" beschaffen.

Obwohl zu dem Kongress 80 Teilnehmer aus 11 Ländern angereist waren, hätte ich mir damals nicht träumen lassen, dass sich aus dem "schlichten Kindlein" eine Internationale Gesellschaft mit Sektionen in mehreren Ländern und Kontinenten entwickeln würde. Beide Vereinszwecke sind voll erfüllt worden: Der Nachlass Bonhoeffers liegt auf Deutsch und Englisch in je 16 Bänden vor, und die Bonhoeffer-Forschung steht in voller Blüte. 

Ferdinand Schlingensiepen

 

Ich bin in der ibg, weil Dietrich Bonhoeffer meine erste große theologische Liebe war :-)

Sein Lebenswerk begeistert, ermutigt und inspiriert mich, fast mehr noch durch die Fragen, die gestellt werden, als durch fertige Antworten.

Christine Schliesser, Zürich

 

Ich bin in der ibg, weil mich damals mein Doktorvater Christian Gremmels dazu bewegt hatte, beizutreten - wer eine Doktorarbeit über Bonhoeffer schreibe, müsse zur ibg gehören (ich hatte vorher nie von der ibg gehört).

Und ich bin geblieben, weil ich bei meiner ersten Jahrestagung 2008 so viele liebenswerte und besondere Menschen getroffen habe, die mich herzlich aufgenommen haben, und ich so viele Anregungen bekommen habe, dass seither die Jahrestagungen zu meinem Leben dazugehören.

Christina Lange, Bremen

 

Wir sind in der ibg, weil wir von Dietrich Bonhoeffer Mut zur Zivilcourage gelernt haben und weil Dietrich Bonhoeffer unser Bündnispartner auf dem Weg zu mehr Toleranz und Akzeptanz ist.

Christina und Eberhard Vater, Mühlhausen

 

Ich bin in der ibg, weil es mir wichtig ist, daß Dietrich Bonhoeffer nicht vergessen wird. Die ibg gibt mir die Möglichkeit, mich mit anderen "Bonhoeffer-Freunden" auszutauschen, neue Aspekte an seiner Person und Theologie zu entdecken und mich zu engagieren.

Die Vielfalt unter den Mitgliedern, die verschiedensten Persönlichkeiten und doch die gleiche Begeisterung für Dietrich Bonhoeffer - das fasziniert mich an der ibg.

Anni Neumann, Braunschweig

 

Ich bin in der Bonhoeffer-Gesellschaft, weil ich als katholischer Theologe in Bonhoeffer nicht nur ein Vorbild für ein offenes und ehrliches theologisches Ringen um den Weg der Kirche "heute und hier" gefunden habe, sondern weil die Theologie Bonhoeffers auch für die Katholische Theologie wichtige Impulse bereit hält. Es gibt hier nicht zuletzt zu Papst Franziskus erstaunliche Parallelen. Und natürlich ist und bleibt das Leben Dietrich Bonhoeffers mit seiner Konsequenz bis zum Letzten und seinem unbestechlichen Einsatz für die Menschen im Widerstand gegen Diktatur und Menschenverachtung ein Vorbild für jeden Christen, der mit offenen Augen und offenem Herzen in der Welt steht.

Prof. Dr. Gunter Prüller-Jagenteufel, Wien

 

Ich bin in der IBG, weil ich zu Beginn meines Theologiestudiums von den Gedanken in "Widerstand und Ergebung" fasziniert war und ich zu Beginn meiner Tätigkeit als Fachhochschullehrer in Düsseldorf das Ehepaar Bethge kennengelernt habe. So bin ich in einer frühen Phase der IBG Mitglied geworden, konnte die dadurch gewonnen Kontakte für Tagungen in der Evangelischen Akademie Iserlohn über Dietrich Bonhoeffer nutzen und habe mich nach meiner Pensionierung entschieden, aktiv in der Gesellschaft mitzuwirken.
Die Jahrestagungen in Eisenach und andernorts sind für mich sehr anregend. Es tut gut, in der Gemeinschaft von Bonhoefferfreundinnen und –freunden theologische und tagesaktuelle Themen zu diskutieren. Die Beschäftigung mit  Bonhoeffer hat sich vertieft durch die Begegnung mit Orten, in denen er gewirkt hat, vor allem mit dem Ferienhaus der Familie in Friedrichsbrunn.
Nach wie vor fasziniert mich die Wechselwirkung von Biografie und Theologie bei diesem Theologen, Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen die "Maskerade des Bösen". Er hat hellsichtig beschrieben, dass sich das Böse in der Gestalt des Lichtes im Nazi-Deutschland versteckt hat. Das macht wachsam, wo immer sich heute Menschenverachtung in "Lichtgestalten" verkleidet und Lüge als Wahrheit kaschiert. Sein Vorbild fordert zur politischen Verantwortung und zivilem Engagement auf.


Prof. Dr. Günter Ebbrecht, Koordinator der AG Bonhoeffergedenkstätten

 

Ich bin in der ibg, weil ich, als ich mit meiner Dissertation zu Bonhoeffer begann, gern andere über Bonhoeffer-Forschende sowie Zeitzeugen, die es damals noch viele gab, kennenlernen wollte. Inzwischen begeistern mich die Vielfalt und die unterschiedlichen Hintergründe der Menschen, die sich für Bonhoeffer interessieren und auf die ich bei den Jahrestagungen der ibg treffe. Besonders anregend ist für mich, Kontakt zu den weiteren internationalen Sektionen der Bonhoeffer-Gesellschaft zu haben und wahrzunehmen, wie Bonhoeffer in ganz anderen Kontexten gelesen und rezipiert wird.

Prof. Dr. Christiane Tietz, Zürich

 

Ich bin Mitglied der Internationalen Bonhoeffergesellschaft. Deutschsprachige Sektion, weil Dietrich Bonhoeffer zu einem sehr frühen Zeitpunkt meines Lebens für mich zum Lehrer des Glaubens wurde. Am Anfang waren es Spruchkarten mit Worten Bonhoeffers, die mir in meinem Elternhaus begegneten; später vor allem seine Buch „Nachfolge“ und „Gemeinsames Leben“, sowie „Widerstand und Ergebung“. Während des Theologiestudiums und später im Pfarramt in der DDR lernte ich sein Lebenszeugnis näher kennen. 1979 beteiligte ich mich an der Gründung des Bonhoefferkomitees beim Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR, weil ich Menschen suchte, mit denen ich mich über Bonhoeffers Lebenszeugnis austauschen konnte. Ich habe bei Bonhoeffer gelernt
 - die Bergpredigt ernst zu nehmen als den Ruf in die verbindlichen Nachfolge, verbunden mit dem kompromisslosen Engagement für den Frieden,
- sich um eine glaubwürdige Gestalt der Kirche zu mühen und im Blick zu behalten, dass Kirche niemals Selbstzweck, sondern eine„Kirche für andere“ zu sein hat,
 - sich immer neu klar machen, was der Kirche als Bekenntnis auch gegenüber der Gesellschaft geboten ist,
 - einzutreten für die ärmsten und schwächsten Schwestern und Brüder Christi,
- den Übergriffen des Staates sowohl gegenüber der Kirche wie im Blick auf das Recht des
einzelnen Menschen zu widerstehen.
Dietrich Bonhoeffers Lebenszeugnis ist für mich bis heute ein Stachel. Er stellt unbequeme Fragen, die mich in Bewegung halten, provoziert unerwartete Antworten und ist so noch immer für Überraschungen gut.

Dr. Christian Löhr, Brandenburg (Nachruf für Dr. Christian Löhr)

 

„Ich bin bereits als Theologiestudent der ibg beigetreten. Der Grund dafür ist sehr einfach. Ohne Dietrich Bonhoeffer wäre ich gar nicht zur Theologie gekommen, sondern hätte Physik studiert, eben irgendein Fach, dass mit dem Leben der Menschen zwischen Montag und Samstag zu tun hat. Bonhoeffer hatte meinen Entschluss zur Theologie als Abiturient nachhaltig beeinflusst. Als wir im Religionsunterricht seine Briefe aus der Tegeler Gefangenschaft lasen, hatte ich den Eindruck, das hier ein Gott zur Sprache kommt, der mit dem wirklichen Leben der Menschen zu tun hat, nicht nur am Sonntag. Von der Entdeckung Bonhoeffers zur Mitgliedschaft war ein kurzer Weg, der vor allem durch die Begegnung mit Eberhard Bethge und sein Interesse am Nachwuchs in der Bonhoeffer-Forschung geprägt war.“

Prof. Dr. Ralf K. Wüstenberg, Flensburg/Cambridge

 

Ich bin Mitglied der ibg, weil ich als Jugendlicher das Buch „Widerstand und Ergebung“ in die Hand bekam und mir Dietrich Bonhoeffer im Glauben zeitlebens Orientierung und Halt gab und bis heute gibt. Seine Zivilcourage war mir Vorbild und gab mir Mut im Leben.
Mit Gründung des Bonhoeffer-Freundeskreises Region Mitte (Berlin-Brandenburg) kam ich mit Zeitzeugen zusammen, die mit Dietrich Bonhoeffer gemeinsam gelernt und ihren christlichen Glauben nach ihm gelebt und ihr Leben maßgeblich beeinflusst hat.
Diese persönlichen Begegnungen und Berichte von und mit Dietrich Bonhoeffer mußten der Nachwelt zugänglich gemacht werden, und daher habe ich Filme und Tonaufnahmen zusammengetragen. Viele dieser Zeitzeugen fand ich natürlich auch in der ibg, die mich durch ihre große Persönlichkeit beeindruckten und nicht losließen, wie zum Beispiel Eberhard und Renate Bethge. Daher wurde ich Mitglied der ibg. Die internationale Begegnung mit Bonhoeffer-Forscher aus aller Welt bereicherte meinen Wissensschatz, den ich mit vielen teilen konnte.


Dipl.-Phys. Wilfried Schulz, Berlin
 

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