Jesus meine Freude«. Wem dieser Klang fremd ist, oder wer
in ihm nichts als weichliche Schwärmerei hört, der hat
das Evangelium überhaupt noch nicht gehört. Jesus Christus
den Menschen zugute ein Mensch geworden im Stall zu Bethlehem
– freue dich, oh Christenheit. Jesus Christus den Sündern
eine Geselle geworden unter Zöllnern und Dirnen – freue
dich, oh Christenheit. Jesus Christus den gerichteten zugute ein
Gerichteter geworden am Kreuz zu Golgatha – freue dich, oh
Christenheit. Jesus Christus uns allen zugute zum Leben erstanden
– freue dich, oh Christenheit. Jesus Christus – seiner Gemeinde
zugute von dieser Erde heimgekehrt in sein himmliches
Reich – freue dich, oh Christenheit. Jesus Christus, von Gott
gekommen und zu Gott gehend – das ist nicht eine neue Welt
von Problemen, von Fragen und Antworten, d.h. nicht ein
neues moralisches Gesetz, d.h. nicht eine neue Last zu den
Lasten, die der Mensch schon zu tragen hat, es heißt eigentlich
und vor allem Gottes Freude in der Welt, Gottes Freude in der
nach Freude hungernden Menschheit angezündet. Tausendfach
fragen sie heute: wo ist der Weg zur Freude? Kirche Christi, sagt
es laut: Christus, meine Freude (1 Petrus 1, 7-9).
Quelle:
Berlin 1932-1933, DBW Band 12,
Seite 455