Ermahnung zum Wohltun

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn
deine Hand es vermag« (Sprüche 3, 27).
Wer ist der Dürftige? Jeder von uns.
Wer ist der, der von Gott empfangen hat zu geben? Jeder von
uns.
Weigere dich nicht – auf die Bitte nicht sofort nach Gründen
suchen, sie auszuschlagen (Sprüche 3, 28) – recht geben heißt
Gottes Gaben weitergeben, daß sie nicht als meine, sondern als
Gottes Gabe erkannt wird.
Die größte Gabe Gottes: Christus.
Weigere dich nicht.
Nicht hinausschieben, was du heute tun kannst, du machst deinen
Tag ärmer. Es kann morgen zu spät sein.
Hilfe ist nur dann Hilfe, wenn sie gebraucht wird, nicht wenn
es mir gefällt, sie anzubieten. –
Verschieben bedeutet ein Nicht-ernstnehmen der letzten Entscheidung
des Todes.
Jede Bitte kann letzte Entscheidung über uns sein.
Mit geplanten guten Taten rechtfertigen wir uns häufig.
Wir kommen uns gerecht vor, weil wir Gutes zu tun bereit sind,
aber auf das Tun allein kommt es an.

Dietrich Bonhoeffer

Quelle:
Illegale Theologenausbildung: Finkenwalde 1935-1937
, DBW Band 14, Seite 868

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