Jesus sagt: lasset euer Licht leuchten vor den Heiden
(Matthäus 5, 16). Es ist ja in jedem Fall das Licht des Rufes
Jesu, das da leuchtet. Aber was für ein Licht ist das nun? … In
diesem Licht sollen die guten Werke der Jünger gesehen werden.
Nicht euch, sondern eure guten Werke sollen sie sehen, sagt
Jesus. Was sind diese guten Werke, die in diesem Licht gesehen
werden können? Es können ja keine anderen Werke sein als
die, die Jesus selbst in ihnen schuf, als er sie rief, als er sie zum
Licht der Welt machte unter seinem Kreuz – Armut, Fremdlingschaft,
Sanftmut, Friedfertigkeit und zuletzt Verfolgt- und
Verworfenwerden und in dem allen eines: das Kreuz Jesu Christi
tragen. Das Kreuz ist das seltsame Licht, das da leuchtet, in dem
alle diese guten Werke der Jünger allein gesehen werden können.
Es ist ja in all dem nicht davon geredet, daß Gott sichtbar
wird, sondern daß die ›guten Werke‹ gesehen werden und daß
die Leute über diesen Werken Gott preisen.
Quelle:
Nachfolge, DBW Band 4,
Seite 113 f