Adolf von Harnack

Adolf von Harnack in seinem letzten Lebensjahr

Adolf von Harnack in seinem letzten Lebensjahr

Quelle:

Bildbiografie Dietrich Bonhoeffer. Bilder aus seinem Leben, herausgegeben von Eberhard Bethge, Renate Bethge und Christian Gremmels, © Gütersloher Verlagshaus GmbH, Gütersloh 2005

Mindestens drei Semester lang gehörte Dietrich Bonhoeffer in Berlin zu einem exklusiven Kreis von Studenten. Für diese hielt Adolf von Harnack, der eigentlich bereits emeritiert war, in privatem Kreis noch Seminare ab. Dort verdient Bonhoeffer sich seine ersten Lorbeeren und war mit Harnack so eng verbunden, dass er nach dessen Tod eine Ansprache im Namen von Harnacks ehemaligen Studenten hielt: "Ich meine, daß es in seinem Sinne geschieht, wenn ich mit einem Wort schließe, das ihm selbst ein Lieblingswort war, und das er jetzt vor einem Jahr bei einem Sommerausflug seinem alten Seminar als letztes Wort mitgab: Non potest non laetari, qui sperat in Dominum."

Quelle:

Dietrich Bonhoeffer. Bilder seines Lebens. Hrsg. v. Bethge, Renate und Gremmels, Christian. Gütersloh 2005.

HARNACK, ADOLF VON, PROF. (1851-1930): wurde am 07.05.1851 in Dorpat (im heutigen Estland) geboren. Er wurde Professor für Kirchengeschichte und lehrte als solcher in Leipzig, Gießen, Marburg und ab 1888 in Berlin. Dadurch war er Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und von 1905 bis 1921 nebenamtlicher Generaldirektor der preußischen Staatsbibliothek. Sein besonderes Forschungsgebiet war die Entwicklung der frühen Kirche und ihrer christlichen Lehre. Dabei hatte Harnack die Theorie, diese Lehre sei durch griechische Einflüsse verfälscht worden, und forderte darum eine Rückkehr zum ursprünglichen Glauben, den er in mehreren Werken darstellt. Mit dieser Theorie und der Forderung nach einem anderen Glauben grenzte Harnack sich von den Dogmen der institutionellen Kirche ab und erweckte den Widerspruch seiner Kollegen, darunter Karl Barth. Das tat seinem Ruf jedoch keinen Abbruch und auch nach seiner offiziellen Emeritierung fragten Studenten nach Kursen bei ihm, die Harnack für ausgewählte Kreise noch eine Zeit lang gab. Adolf von Harnack starb am 10.06.1930 in Heidelberg.

Vita aus:

Liebing, Heinz, „Harnack, Karl Gustav Adolf von“, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 688-690 [Onlinefassung]; URL: www.deutsche-biographie.de/pnd118546058.html [08.06.2014].

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